Optimistisch ist Erste-Chefanalyst Friedrich Mostböck insbesondere für japanische Aktien, für die er zum "Übergewichten" empfiehlt. Ebenfalls Steigerungspotenzial sieht die Erste für Aktien der aufstrebenden Märkte ("Emerging Markets") wie Osteuropa (CEE), Lateinamerika und Asien. Bei US-Aktien sei eine Rücknahme (Untergewichten) angesagt, europäische Beteiligungspapiere stehen auf "neutral".
Ende der Nullzins-Politik in Japan
"Der Aufschwung in Japan sollte sich fortsetzen", meinte Mostböck. Getragen sei diese Entwicklung vor allem von der Inlandsnachfrage. Die Überkapazitäten seien endgültig abgebaut, die Unternehmen wiesen eine hohe Auslastung auf und der von der Notenbank angekündigte Kurswechsel in der Zinspolitik sollte eine "Normalisierung" der japanischen Geldpolitik ermöglichen. Um die Jahresmitte rechnet die Erste mit einem Zinsschritt der Bank of Japan (BoJ). Japans Währungshüter hatten 2001 eine "extrem lockere" Geldpolitik als Notfallmaßnahme eingeführt, um in der bereits angeschlagenen Wirtschaft nach enormen Kreditausfällen eine Kreditknappheit zu vermeiden. Seither hat die Notenbank die Wirtschaft direkt reichlich mit Liquidität versorgt, um die Wirtschaft aus dem "Würgegriff der Deflation" zu befreien.
Auf der Rentenseite sieht die Erste den US-Anleihemarkt zwar überbewertet, günstige Konjunkturdaten würden Anleihen derzeit aber unterstützen.
Erhöhung des Zinssatzes
Auch in Europa und den USA erwartet die Erste Zinserhöhungen: Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte ihre Leitzinsen zur Jahresmitte auf 2,75 und bis Jahresende auf 3,0 Prozent anheben. Die US-Notenbank Fed dürfte in ihrer nächsten Sitzung Ende März noch einmal an der Zinsschraube drehen. Erwartet wird eine Erhöhung des Zinssatzes von 4,50 auf 4,75 Prozent.
Beim US-Dollar erwarten die Erste-Analysten eine Abschwächung. Die unterstützenden Faktoren des Vorjahres - wachsender Zinsabstand und ein stagnierendes Handelsbilanzdefizit - sollten in den kommenden Monaten abklingen. Ein höheres Defizit und schwächere Konjunkturdaten sollten die US-Währung schwächen, auch angesichts einer erwarteten Verbesserung der Konjunktur in Euroland. Der Dollar-Kurs, aktuell um 1,19, soll bis Juni auf 1,25, bis Dezember auf 1,30 abschwächen, erwartet Erste-Analyst Rainer Singer.
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