Belgrad - Die Vertraute des jugoslawischen Expräsidenten Slobodan Milosevic, die Ärztin Slavica Djukic-Dejanovic, sagte am Samstag in Belgrad, die Gesundheit Milosevics habe sich seit der Ankunft in Den Haag verschlechtert. Djukic-Dejanovic warf dem UNO-Tribunal "passiven Mord" vor. Es habe einem ernsthaft kranken Mann die Behandlung verweigert, auf die er einen Anspruch gehabt habe. Im Dezember des Vorjahres klagte Milosevic während der Verhandlung über Ohrgeräusche und Erschöpfung. Drei private Ärzte untersuchten ihn und ordneten sechs Wochen Erholung an. Auch der vom Gericht bestellte Kardiologe kam zu dem Schluss, dass der Angeklagte Ruhe brauchte. Das Gericht wies jedoch einen Antrag Milosevics zurück, ihn zeitweise aus der Haft zu entlassen und zur Behandlung nach Russland fliegen zu lassen. Die Richter schlugen stattdessen vor, dass die russischen Ärzte in die Niederlande kommen sollten. (APA/AP)