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Jack Straw, Außenminister

Foto: AP/Mayo
Salzburg - Der britische Außenminister Jack Straw sieht praktisch keine Alternative zu einer Unabhängigkeit der unter UNO-Verwaltung stehenden südserbischen Provinz Kosovo. "Es gibt eine Realität, die die serbische Bevölkerung wird akzeptieren müssen. Eine große Mehrheit der Menschen (im Kosovo, Anm.) unterstützt wohl die Unabhängigkeit. (...) Der Pfad hin zur Unabhängigkeit wird so fast unausweichlich", sagte Straw am Rande des informellen EU-Außenministertreffens am Freitag in Salzburg.

"Unhaltbar"

Straw betonte, dass eine Rückkehr zur Situation vor dem Beginn der durch NATO-Bombenangriffe auf Serbien im Jahr 1999 erzwungenen UNO-Verwaltung des Kosovo "unhaltbar" wäre. Serbien müsse akzeptieren, "dass sich die Welt verändert hat". Zurückhaltend äußerte sich der britische Chefdiplomat zur Wahl des früheren Rebellenführers Agim Ceku zum neuen Kosovo-Premier am Freitag. Wenn es Anschuldigungen gegen ihn gibt, müssten diese der Staatsanwaltschaft zur Kenntnis gebracht werden. Im Übrigen respektiere er die Entscheidung des Kosovo-Parlaments. Die serbische Justiz ermittelt nach Angaben der Regierung in Belgrad wegen des Verdachts von Kriegsverbrechen gegen Ceku.

Über den künftigen Status der fast ausschließlich von Albanern bewohnten Provinz wird derzeit unter UNO-Schirmherrschaft in Wien verhandelt. Belgrad ist nicht bereit, eine Unabhängigkeit des Kosovo zu akzeptieren, während die albanische Provinzregierung nichts anderes als das akzeptieren will. (APA)