Athen - Angesichts immer neuer Flüchtlingsströme über das Mittelmeer hat der für die Justiz zuständige EU-Kommissar Franco Frattini Griechenland aufgefordert, mehr für die Bekämpfung der illegalen Migration zu tun. "Ich habe meine Gesprächspartner (in Athen) aufgefordert, mehr Initiative für die Bekämpfung der illegalen Migration zu entwickeln", sagte Frattini im griechischen Fernsehen nach einem Treffen mit Innenminister Prokopis Pavlopoulos am Freitag.

Pavlopoulos erklärte, Griechenland setze sich seit Monaten zusammen mit Spanien für die Bildung einer Europäischen Küstenwache ein. "Die EU hat mit Verspätung auf die Welle der illegalen Migration reagiert. Das Problem ist groß." Erst in den vergangenen Monaten habe die Europäische Union angefangen, sich intensiv mit diesem Thema als gemeinsames Problem aller EU-Mitgliedsstaaten zu beschäftigen.

An den Küsten der griechischen Ägäis-Inseln landen jährlich Tausende illegale Zuwanderer. Anders als im Westen des Mittelmeeres kommen diese Flüchtlinge in kleineren Gruppen überwiegend aus dem Bereich der türkischen Ägäisküste. Frattini erinnerte auch die Türkei daran, dass sie als EU-Beitrittskandidat mehr für die Bekämpfung der illegalen Migration tun müsse. (APA/dpa)