Bagdad - Die ursprünglich für Sonntag geplante konstituierende Sitzung des irakischen Parlaments wird um eine Woche verschoben. Iraks Präsident Jalal Talabani sei mit dem neuen Termin einer Bitte der regierenden Schiitischen Allianz nachgekommen, sagte ein Sprecher des Präsidialamtes am Donnerstag. Am Sonntag läuft die Frist aus, die einem Gerichtsurteil zufolge die Verfassung für die erste Zusammenkunft des Parlaments nach den Wahlen vor drei Monaten setzt.

Schiiten baten um Verschiebung

Die Schiiten-Partei Sciri hatte um eine Verschiebung der Parlamentssitzung gebeten, nachdem Widerstand gegen ihre erneute Ernennung des amtierenden Regierungschefs Ibrahim Al-Jaafari zum Ministerpräsidenten aufgekommen war. Ein hochrangiger Vertreter der Schiitischen Allianz, Jawad al Maliki, erklärte, das Bündnis werde sich dem Druck der Sunniten und Kurden nicht beugen, Jaafaris Nominierung fallenzulassen.

Jaafari war vorgeworfen worden, die Gewalt im Irak nicht unter Kontrolle gebracht zu haben, die den Golfstaat an den Rand eines Bürgerkriegs gebracht hat. Der Streit um das Amt des Ministerpräsidenten hat bisher auch die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit verzögert, die als Grundlage für die Stabilisierung des Landes gesehen wird. (APA/Reuters)