Waldbesitzer wollen Gebühren für Reiter, Rafter und Mountainbiker
Redaktion
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Wien/Innsbruck - "Das ist ja nichts Neues." Friedrich Schuster vom Österreichischen Reitverband überrascht der Vorstoß des Verbandes der Waldbesitzer ("Land&Forst Betriebe"), künftig Mountainbiker, Kletterer, Rafter und eben auch Reiter zur Kasse zu bitten, nicht wirklich. Schuster: "Den Bundesforsten, den Stiften und größeren Waldbesitzern zahlen wir ohnehin schon für die Benutzung der Forstwege." Allerdings, betont Schuster, weit mehr als die Biker. Verlangen die Bundesforste von den Radfahrern derzeit 22 Cent pro Laufmeter und Jahr, müssen Reiter 55 Cent bezahlen. "Obwohl Pferde wahrscheinlich weniger Schäden anrichten als Stollenreifen", sagt Schuster.
Modell Bundesforste
Felix Montcuccoli, Verbandpräsident der Land&Forst Betriebe, hatte damit argumentiert, dass die Waldbesitzer wertvolle Leistungen für den Tourismus erbrächten und diese fair bezahlt werden müssten. Im wesentlichen orientiert sich der Verband an den Bundesforsten, die seit 2001 gegen Gebühr vom Wienerwald bis nach Tirol gewerblich genutzte Mountainbikestrecken frei geben.
Michael Gratz von der Arge Mountainbike Niederösterreich ist daher Gebührenkummer gewohnt. Die 22 Cent, die die Bundesforste verlangen sind auch bei anderen Grundbesitzern ein ungefährer Richtwert. "Natürlich ist das ein zweischneidiges Schwert", sagt Gratz, "allzu schlimmer Wildwuchs muss natürlich verhindert werden, aber es soll halt auch nicht der Eindruck entstehen, es wird einfach nur abgecasht."
In Tirol sind 4000 Kilometer für die Mountainbiker freigegeben. Das Modell aus dem Jahre 1997 sieht Verträge zwischen Tourismusverbänden oder Gemeinden mit den Wegerhaltern vor. Das Land unterstützt diese Verträge mit elf Cent pro Meter Weglänge jährlich. Für eine einheitliche Beschilderung - samt Kennzeichnung der Schwierigkeitsgraden - sorgt das Land, das auch eine Wegerhalter-und Betriebshaftpflichtversicherung für alle Wege abgeschlossen hat. Die Benützung der Mountainbikerouten ist kostenlos. (fern, hs, DER STANDARD - Printausgabe, 10. März 2006)
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