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Das stärkste Wachstum bei den Touristenankünften verzeichnete im vergangenen Jahr mit plus 10 Prozent Afrika, gefolgt von der Region Asien/Pazifik und die USA.

Foto: APA/AP/Sackett
Berlin - Die internationale Reisebranche verkraftet Krisen immer besser. Trotz hoher Energiepreise, Naturkatastrophen und Terroranschlägen stieg die Zahl der Touristenankünfte im vergangenen Jahr weltweit um 5,5 Prozent auf ein Allzeithoch von geschätzt über 800 Millionen, wie die Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) heute, Donnerstag, in Berlin auf der ITB mitteilte.

Für dieses Jahr rechnet die Organisation mit einem etwas schwächeren Wachstum von 4 bis 5 Prozent, was aber immer noch über dem langfristigen Durchschnitt von 4,1 Prozent liegen dürfte.

Gute Verfassung

UNWTO-Generalsekretär Francesco Frangialli erklärte: "Der Welttourismus ist in guter Verfassung". Die Branche habe ihre Widerstandsfähigkeit bewiesen. Zudem habe es bei den Verbrauchern einen Mentalitätswandel gegeben. Während die Menschen früher in Krisenzeiten auf Reisen verzichtet hätten, gehörten Reisen inzwischen zu den Grundbedürfnissen wie Wohnen, Kleidung und Ernährung.

Krisen könnten zwar zu kurzfristigen Einbrüchen in bestimmten Regionen führen, dies ändere aber nichts an der weltweiten Entwicklung. "Die Tourismusindustrie ist stark und widerstandsfähig und wird auch die Vogelgrippe überstehen", zeigte sich Frangialli zuversichtlich. Zugleich wies die Organisation darauf hin, dass es derzeit in keinem Land Probleme für Reisende wegen der Vogelgrippe gebe.

Stärkstes Wachstum in Afrika

Das stärkste Wachstum bei den Touristenankünften verzeichnete im vergangenen Jahr den Angaben der UNWTO zufolge mit plus 10 Prozent Afrika, gefolgt von der Region Asien/Pazifik (plus 7 Prozent) und Amerika (plus 6 Prozent). In Europa wurde ein Zuwachs von 4 Prozent verbucht.

Auch in diesem Jahr stehen nach Einschätzung der UNWTO im internationalen Tourismus die Zeichen auf Wachstum. Es dürfte zwar etwas geringer ausfallen als noch 2005. Dies liege aber vor allem daran, dass die Nachfrage nach den Krisenjahren 2001 bis 2003 zunächst sprunghaft gestiegen war. Jetzt pendele sich der Zuwachs wieder auf ein normales Niveau ein, erklärte die Welttourismus-Organisation. (APA)