Seit 1. März gibt es in Österreich eine neue gesetzliche Regelung zum besseren Schutz vor so genannten Spams, ungebetenen Massen-Mails aus teils unsicheren internationalen Quellen. Die PR-Berater sind damit nicht glücklich. Sie bezeichnen die Regelung als "gut gemeint, aber im Business-Alltag schwer umsetzbar" und verlangen eine Anpassung an die Praxis.

Presseinfos an über 50 Adressen auch "Massenwerbesendungen"

Nach den neuen Bestimmungen gelten informationsbezogene Presseaussendungen an Redaktionen und E-Mail-Newsletter an Journalisten und Meinungsführer, die sich an mehr als 50 Adressen richten, ebenso als "Massenwerbesendungen" wie Spam-E-Mails, die für Potenzmittel oder fragwürdige Geldanlagen werben, wird von den PR-Beratern kritisiert. Durch die jetzigen Auflagen würden vor allem seriös arbeitende Informationsanbieter wie PR-Agenturen und Pressestellen von Unternehmen "unnötig belastet".

Graubereich "größer als kleiner"

Der rechtliche Graubereich sei nun größer anstatt kleiner, heißt es am Donnerstag in einer Pressemitteilung der Berufsgruppe der PR-Berater im Fachverband Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer. Arbeitsplätze seien gefährdet, denn etliche PR-Agenturen, die gezielt informieren wollen, könnten in ihrer Existenz bedroht sein.

Die heimische Wirtschaft lebe inzwischen ganz maßgeblich von der Kommunikation via E-Mail. Vor allem die 1.700 aktiven PR-Berater und die Journalisten, wird betont, seien auf dieses Kommunikationsmedium angewiesen. Die Europäische Kommission müsse daher die Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation rasch neu überdenken. Auch die heimische Politik sei aufgefordert, für eine rasche Überarbeitung der Regelung einzutreten. (APA)