Offensive
Mit dem Novell Linux Desktop 9 habe man eine "herausragende Lösung" für ganz spezifische Anwendungsbereiche geschaffen, mit dem SLED ziele man nun auf den großen Markt der Büroarbeitsplätze ab. Bereits jetzt sei das neue Desktop-Produkt auf großes Interesse bei Unternehmen gestoßen, so Jaffe weiter, schließlich sei nun endlich eine echte Wahlmöglichkeit im Desktop-Bereich gegeben. Als Ziel habe man sich für das neue Produkt ursprünglich gesetzt, dass es problemlos in einem Windows-Umfeld einen Microsoft-Desktop ersetzen kann - dies meint man nun auch erreicht zu haben.
Umsetzung
Bisher gebe es noch kaum Masseneinsätze des Linux-Desktops in Unternehmen, mit dem SLED soll sich dies nun aber ändern. Das Angebot sei nicht nur "gut genug" sondern übertreffe auch die kommende Windows-Generation Vista in vielen Bereichen. Zusätzlich sei man deutlich billiger und im Gegensatz zu dem Microsoft-Betriebssystem würden die KundInnen nicht an einen einzelnen Anbieter gebunden.
Usability
Dass der SUSE Linux Enterprise Desktop mehr zu bieten hat, als "nur" die trockenen Business-Anwendungen, demonstrierte in einer anschließenden Präsentation Novells Desktop-Entwicklungschef Nat Friedman. Man habe mittels umfangreicher Usability-Studien versucht herauszufinden, was man am Linux Desktop verbessern müsse, dadurch seien eine Reihe von Neuerungen entstanden, die in den SLED eingeflossen sind.
Launcher
Dazu zählt etwa ein vollkommen neues Startmenü für den GNOME-Desktop, dass den Zugriff vor allem auf die meist verwendeten Anwendungen erleichtern soll. Nicht nur hier sondern auch an vielen anderen Stellen im restlichen Desktop hat man einen Zugang für die Desktop-Suche Beagle eingebaut, die es ermöglicht Dateien nach ihren Inhalten aufzuspüren.
OpenOffice.org
Zusätzlich gibt es einen eigenen Application Browser, der nach verschiedenen Kategorien sortiert die installierten Programme anzeigt, auch hier kann einfach nach Stichworten gesucht werden. Viel Zeit hat man ebenso in die Verbesserung von OpenOffice.org 2.0 gesteckt, dabei streicht Friedman vor allem die Unterstützung für Visual Basic-Makros hervor. Diese sei ein bedeutender Eckstein für Firmen, die von MS Office auf das Open Source-Produkt umstellen wollen.
Emotional Design
Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des SLED habe auch die Idee des "Emotional Designs" gehabt, welches besagt, dass etwas umso eher verwendet wird, je mehr Freude es bei der Benutzung mache. Entsprechend ist auch einiges an Entwicklungszeit in den 3D-beschleunigten Grafikserver Xgl und die dazugehörigen "Eye Candy"-Effekte geflossen. Diese hätten aber durchaus auch einen praktischen Nutzen, so werde etwa das Konzept der mehreren "virtuellen Desktops" - wie es es unter Linux schon länger gibt - durch die anschauliche Projektion auf einen Würfel wesentlich "greifbarer". Neben den technologischen habe man auch versucht rechtliche Probleme zu lösen, so sei es zum Beispiel durch eine Kooperration mit Real Networks nun möglich legal MP3s auf dem Linux-Desktop zum Einsatz zu bringen, die bisherigen Lösungen würden sich hingegen in einem rechtlichen Graubereich befinden.
Zeitrahmen
Erscheinen soll der SUSE Linux Enterprise Desktop bereits diesen Sommer, man erwarte, dass bald danach zahlreiche Firmen mit einer Evaluation des Produkts beginnen würden. Für das Jahr 2007 und 2008 erwarte man sich dann zahlreiche Umstiege von Unternehmen auf den Linux Desktop.
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