Innsbruck - An einer neuen Methode zur Tumortherapie bei Prostatakrebs arbeiten derzeit Forscher im Urologischen Labor der Medizinischen Universität in Innsbruck. Das Wachstum der Tumorzellen soll dabei durch eine Injektion und mit Hilfe von Ultraschall gehemmt werden.

Um die Ausbreitung des Prostatakarzinoms - eine der häufigsten bösartigen Erkrankungen - zu stoppen, müssen wachstumshemmende Moleküle in die Tumorzellen gebracht werden. Die Forscher wollen nun Mikrobläschen verwenden, die mit Ultraschall im Zielorgan zum Platzen gebracht werden.

Schwierigkeit

Bei lokalen Tumoren ist eine erfolgreiche Behandlung durch das chirurgische Entfernen der Prostata möglich. Für fortgeschrittenere Tumorstadien fehlten bisher jedoch effiziente Behandlungsmöglichkeiten. Die Schwierigkeit lag dabei darin, wachstumshemmende Stoffe an den Zielort zu bringen. Der kontrastmittelverstärkte Ultraschall soll da nun Abhilfe schaffen. Diese Technik wurde ursprünglich für eine verbesserte bildgebende Ultraschalldiagnostik entwickelt, gewann aber in den vergangenen Jahren als neue nichtinvasive Methode (ohne chirurgischen Eingriff, Anm.) immer mehr an Bedeutung.

Als Kontrastmittel kommen bei dem Forschungsprojekt gasgefüllte Mikrobläschen in der Größe von wenigen Mikrometern zum Einsatz, die bei diesen Anwendungen als Trägermaterial verwendet werden. Sie werden intravenös injiziert und im Zielorgan zum Zerplatzen gebracht. Die auf die Mikrobläschen geladenen Substanzen werden auf diese Weise gezielt im umliegenden Gewebe freigesetzt.

Die Methode dürfte "sicher und nebenwirkungsfrei" sein, nehmen die Forscher an. Denn Ultraschall mit Kontrastmitteln wird in der Diagnostik bereits routinemäßig eingesetzt. Derzeit wird bereits an einer Verbesserung der neuen Methode gearbeitet, um noch effizienter vorgehen zu können. (APA)