Gewalttätige Ausschreitungen zwischen Glaubensgemeinschaften befürchtet - Innenminister ruft Bevölkerung zur Ruhe auf
Redaktion
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Neu Delhi - Nach einer blutigen Anschlagsserie in der
indischen Hindu-Pilgerstadt Varanasi (Benares) sind in den großen
Städten des Landes die Sicherheitsvorkehrungen drastisch verschärft
worden. Bei drei Bombenanschlägen in einem Hindu-Tempel und einem
Bahnhof in der den Hindus heiligen Stadt im nördlichen Bundesstaat
Uttar Pradesh waren am Vortag nach offiziellen Angaben 15 Menschen
getötet und mehr als 50 verletzt worden. Nach Medienberichten starben
sogar 23 Menschen. Die Behörden vermuten, dass muslimische
Extremisten hinter dem Blutbad stecken und befürchten eine Welle von
Gewalt zwischen den Glaubensgemeinschaften.
Im gesamten Bundesstaat wurden zusätzliche Sicherheitskräfte
stationiert. Varanasi ist jährliches Ziel von Millionen von Hindu-
Pilgern, die rituelle Bäder im Ganges nehmen und die Asche ihrer
Toten in den Strom streuen. In Uttar Pradesh war es in der
Vergangenheit immer wieder zu gewaltsamen religiös motivierten
Auseinandersetzungen gekommen.
Streikaufrufe der Hindu-Partei
Innenminister Shivraj Patil erklärte, Ziel der Anschlagsserie sei
es gewesen, Gewalt zwischen den Glaubensgruppen zu schüren und rief
die Bevölkerung zur Ruhe auf. Die meisten Geschäfte in Varanasi
blieben nach einem Streikaufruf der Hindu-Partei BJP geschlossen.
Aufgebrachte Menschen versammelten sich in den Straßen. Dabei flogen
Medienberichten zufolge auch Steine.
Drei Lashkar-e-Toiba-Mitglieder erschossen
Wenige Stunden nach dem Anschlag erschossen Sicherheitskräfte drei
mutmaßliche Mitglieder der Terrororganisation Lashkar-e-Toiba. Einer
von ihnen soll möglicherweise in das Blutbad verstrickt sein. Der nur
als Salar bekannte Mann wurde in Lucknow in Uttar Pradesh getötet,
die beiden anderen in Neu Delhi. Nach Angaben der Nachrichtenagentur
IANS wurde Salar wegen einer Reihe von Bombenanschlägen gesucht. (APA/dpa)
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