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Ein verwundetes Mädchen im Krankenhaus von Benares

Foto: AP
Lucknow - Nach der Anschlagsserie in der hinduistischen Pilgerstadt Benares haben indische Anti-Terror-Einheiten am Mittwoch einen Verdächtigen erschossen. Bei dem Mann seien 2,5 Kilogramm Sprengstoff gefunden worden, nachdem er in einem Vorort von Lucknow, der Hauptstadt des Bundesstaates Uttar Pradesh, erschossen worden sei, teilte ein Polizeisprecher mit.

Die Behörden vermuteten Terroristen hinter der Anschlagsserie vom Dienstag, bei der neuesten Angaben zufolge 23 Menschen starben und 68 weitere verletzt wurden. Laut der Nachrichtenagentur PTI gehörte der Verdächtige vermutlich zu der radikalen Islamistengruppe Lashkar-e-Taiba, die für die Unabhängigkeit der Region Kaschmir kämpft.

Am Dienstag war zunächst eine Bombe am Hanuman-Tempel explodiert, in dem sich hunderte Gläubige versammelt hatten. Ein weiterer Sprengsatz detonierte kurz darauf in einem Bahnhof der Stadt, ein dritter in einem Zug. Die Anschläge ereigneten sich kurz vor dem jährlichen Hindu-Fest der Farben, Holi, das am 15. März gefeiert wird. Benares ist die heiligste Stätte des Hinduismus und zieht jährlich tausende Pilger sowie zahlreiche ausländische Touristen an.

"Verzweifelter Versuch"

Der indische Innenminister Shivraj Patil bezeichnete die Terroranschläge als "verzweifelten Versuch", die öffentliche Ordnung zu untergraben. Ministerpräsident Manmohan Singh rief die Bevölkerung zur Ruhe und Besonnenheit auf. Polizei und Sicherheitskräfte in den größeren indischen Städten wurden in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.

Am 29. Oktober vergangenen Jahres wurden bei einer Anschlagsserie auf zwei Märkte in der indischen Hauptstadt Neu Delhi 61 Menschen getötet und 210 weitere verletzt. Hinter den damaligen Attentaten kurz vor dem Lichterfest der Hindus, Diwali, wurden moslemische Extremisten vermutet. (APA/dpa)