Luxus wie im Hotel gab es bereits 1929 auch im Flugzeug: im legendären Flugboot Dornier Do X. Die rasante Entwicklung des Reisens in der Luft zeichnet die Ausstellung "Airworld" im Technischen Museum Wien nach. Besonderes Augenmerk der vom Vitra Design Museum in Weil am Rhein konzipierten Schau liegt auf Design und Architektur, auf der ganz eigenen Ästhetik der zivilen Luftfahrt.

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Originalflugzeugsitze aus der Sammlung des Vitra Design Museums zeigen, wie sich in der Geschichte der Luftfahrt auch der Komfort für die Passagiere gewandelt hat: von den Korbstühlen in der Ford Tri-Motor im Jahr 1927...

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... bis zu jüngsten Entwicklungen in Sachen Sitzkomfort.

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Als frühes Beispiel für eine visionären Verkehrsmaschine ist der Airliner N° 4 vertreten. Der Industriedesigner Norman Bel Geddes hatte das Flugzeug 1929 für den Luftverkehr im Jahr 1940 entworfen.

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Mit einer Spannweite von 176 Metern und neun Decks sollte das gigantische Flugboot 451 Passagieren und einer 151-köpfigen Besatzung Platz bieten. In die V-flächige Tragfläche sollten Suiten, Bäder und ein Promenadendeck integriert werden. Der Entwurf wurde nie verwirklich und hätte wohl - trotz der 20 Motoren mit 38.000 PS - kaum vom Wasser abheben können.

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Die Idee, Rumpf und Flügel gleichsam zu "verschmelzen", beschäftigt indessen auch heutige Flugzeugdesigner: In diesem 2003 entworfenen Blended Wing Body sollen fast 1.000 Passagiere Platz finden.

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Natürlich sind auch Meilensteine der zivilen Luftfahrt wie der erste Jumbo-Jet, die Boeing 747, und ...

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... und die am längsten im Linienbetrieb dienende Überschallmaschine, die Concorde, mit Modellen in der Ausstellung vertreten.

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Die Boeing 747 setzte auch mit ihrer Innenausstattung neue Maßstäbe: Walter Dorwin Teague entwarf etwa 1970 eine "Tiger Lounge" für den Flugzeugriesen.

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Wichtiger Bestandteil der externen Kommunikation von Fluglinien waren und sind neben Innendesign auch die Uniformen der Stewardessen. Trugen die Flugbegleiterinnen in den 1930-er und 1940-er Jahren meist militärisch anmutende Modelle oder weiße Kleidung - schließlich waren sie damals meist ausgebildete Krankenschwestern - wurden sie in den 1960-er und 1970-er Jahren häufig von prominenten Modehäusern eingekleidet.

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Die österreichischen Varianten der Austrian Airlines sind hier zu sehen mit zwei Sommeruniformen (blaues Kleid, 1969-1974, und rotes Karo, 1974-1980) und einer Winteruniform (grau, 1980-1987).

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Weitere Accessoires, Broschüren und Bordbesteck der Austrian Airlines aus den vergangenen Jahrzehnten.

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Gerade Taschen von Fluglinien...

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... künden heute von einem Glamour des Fliegens, ...

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... den das Reisen per Jet in der Ära von Billigfluglinien eingebüßt zu haben scheint.

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Manche der heute noch bekannten Bildmarken der internationalen Airlines gehen noch auf die Anfänge der Verkehrsfliegerei zurück, während die dafür verantwortlichen Architekten, Designer und Grafiker kaum noch jemanden bekannt sind. Der Lufthansa-Kranich stammt etwa bereits aus dem Jahr 1919 von Otto Firle.

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Der Beginn des Jet-Zeitalters um 1960 war nicht nur technisch und ökonomisch, sondern auch hinsichtlich Designs von entscheidender Bedeutung.

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Bei vielen Fluglinien entstand erstmals der Wunsch, sich ein umfassendes Corporate Design zuzulegen.

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So gab 1962 FHK Henrion der Fluglinie KLM einen "New Look".

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Auch im Bereich der Piktogramme wurde die "Airworld" zu einem Feld für nachhaltige Innovationen und Weiterentwicklungen.

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Besondere Bedeutung kommt dabei der Welt der Flughäfen, den Anfangs- und Enpunkten jeder Flugreise mit ihren logistischen Herausforderungen zu.

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Zu den herausragenden Flughafenbauten, die emblematisch für die rasanten Entwicklungen in der "Airworld" stehen, gehört Eero Saarinens organisch aus Gussbeton geformtes TWA-Terminal am JFK Airport New York (1956-1962).

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Norman Fosters Entwurf für den Flughafen London Stansted (gebaut 1981-1991) war der Versuch, die räumliche Klarheit und die einfache Orientierung der frühen Flughäfen wieder herzustellen.

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Der Flughafen Wien-Schwechat wurde gerade in den Jahrzehnten, in denen Flugreisen noch nicht zum Alltag gehörten, als eigene Attraktion, die einen Besuch wert ist, beworben.

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Vom Technischen Museum Wien wurde die "Airworld"-Ausstellung um technische, historische und österreich-spezifische Themen erweitert. Unter den Exponaten des Museums findet sich auch eine originale De Havilland DH 104 "Dove".

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Mit diesem zweimotorigen Flugzeugtyp nahm 1957 die nationale österreichische Fluglinie Austrian Airlines den Bedarfsluftverkehr zwischen Wien und Innsbruck auf.

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Nach der Beendigung des Zweiten Weltkriegs wurde die Luftfahrt in Ländern, die auf Seiten Nazi-Deutschlands am Krieg beteiligt gewesen waren, durch alliierte Auflagen geregelt und kontrolliert. Mit Plakaten wie diesem aus dem Jahr 1950 untermauerte der Österreichische Aeroclub seine Forderung nach "der Luftfreiheit Österreichs".

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Bereits 1923 wurde die Österreichische Luftfahrt Gesellschaft (ÖLAG) gegründet, die bald zu den größten Airlines Europas gehörte.

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1954 konnten die Flughäfen wieder in österreichische Verwaltung übernommen werden, im Jahr darauf wurden die Flugbeschränkungen aufgehoben. Dem Flughafen Wien-Schwechat, derzeit die größte Baustelle Europas, ist ein eigener Schwerpunkt der Ausstellung gewimdet. (glicka)

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Technisches Museum Wien
Mariahilfer Straße 212
1140 Wien
Info: 01/89998-6000
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 9-18 Uhr
Sa, So, Fe 10-18 Uhr

"Airworld - Vom Reisen in der Luft"
9. März - 28. Juni 2006

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