Wien - Die österreichische Investoren-Gruppe um den Wirtschaftsanwalt Rudolf Fries hat bei Böhler-Uddeholm derzeit keine konkreten Pläne für Aktienzukäufe. Als größter Aktionär des börsenotierten Edelstahlkonzerns sieht sie sich allerdings "jederzeit in der Lage aufzustocken", sollte sich ein feindlicher Takeover anbahnen. Das betonte Fries am Dienstag gegenüber der APA.

Über die BU Industrieholding werden knapp 21 Prozent an Böhler-Uddeholm gehalten. Im Vorjahr hat sich der Anteil - ursprünglich 25,65 Prozent - verwässert, weil die private Kernaktionärsgruppe bei einer Kapitalerhöhung nicht mitzog und für den Greenshoe zusätzlich 150.000 Aktien aus eigenen Beständen zur Verfügung stellte.

Status wie bisher

"Vorläufig wollen wir den Status so belassen wie bisher", sagte Fries. Auch wenn sich das rechtliche Umfeld für den Erwerb einer Sperrminorität demnächst ändert, ohne dass sich die Übernahmekommission einschaltet. Nach dem neuen Übernahmegesetz wird in Zukunft bis zu einer Schwelle von 26 Prozent weder ein Pflichtangebot fällig noch kann die Kommission Auflagen erteilen (wie im Fall der Fries-Gruppe im Februar 2005).

An der Wiener Börse notierte die Böhler-Uddeholm-Aktie zu Mittag mit 154 Euro um 0,4 Prozent leicht schwächer. Seit dem Ausstieg der staatlichen ÖIAG im Herbst 2004 hat sich der Kurs mehr als verdreifacht. Zum aktuellen Börsekurs meinte Fries, er sei nicht zu hoch, sondern "der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens angemessen".

Dividende erhöht

Wie berichtet will Böhler-Uddeholm für das Rekordjahr 2005 eine Dividende von 7,50 Euro pro Aktie - um gut 70 Prozent mehr als für 2004 - zahlen. In Summe sollen damit fast 96 Mio. Euro ausgeschüttet werden. Die Fries-Gruppe, die bisher stets betont hat, sich bei Böhler-Uddeholm als langfristig orientierter Kernaktionär zu sehen, kassiert dabei knapp mehr als 20 Millionen. (APA)