Berlin - Die deutsche Gewerkschaft ver.di (Verdi) hat ihre Streiks im Öffentlichen Dienst am Dienstag auf elf deutsche Bundesländer ausgeweitet. Erstmals beteiligten sich nach ver.di-Angaben auch Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in Thüringen an dem Ausstand. Sie protestieren gegen eine Anhebung der dort noch geltenden 40-Stunden-Woche auf 42 Stunden.

Am Vortag hatte die Gewerkschaft ihre Gesprächsbereitschaft betont. Auf einer Kundgebung vor mehreren tausend Gewerkschaftern in Stuttgart sagte ver.di-Chef Frank Bsirske: "Wir sind jederzeit verhandlungsbereit." Die Arbeitgeber der Gemeinden und der Länder sprächen jedoch nicht mit einer Stimme, kritisierte er.

Bayern

Die Streiks in Bayern wurden am Dienstag auch auf Niederbayern ausgedehnt. Am Dienstagmorgen waren neben weiteren 13 Straßenmeistereien die Dienststellen in Abensberg, Hauzenberg, Pfarrkirchen, Vilshofen und Dingolfing wieder im Ausstand, teilte ein ver.di-Sprecher mit. Wegen des Schneechaos in Bayern waren die Streiks in Niederbayern am Montag kurzfristig ausgesetzt worden. Neben den vier Münchner Staatstheatern beteiligten sich auch drei Kliniken in München und Erlangen am Streik.

Ver.di will mit ihren vor vier Wochen in Baden-Württemberg begonnenen Streiks die Anhebung der Arbeitszeit im öffentlichen Dienst im Westen von 38,5 auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich verhindern. Für Freitag ist erneut ein Spitzengespräch der Tarifgemeinschaft deutscher Länder mit der Gewerkschaft geplant. Für die kommunalen Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes gibt es bisher nur einen Tarifabschluss in Hamburg. (APA/Reuters/dpa)