Die Reiselust der Österreicher ist trotz schwacher Binnenkonjunktur und steigenden Energiekosten stabil, die Reisedauer nimmt erstmals seit Jahren wieder zu. 4 von 10 Österreichern haben für heuer bereits jetzt feste Reiseabsichten. Das geht aus der 11. Österreichischen Tourismusanalyse des Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung (ift) in Kooperation mit dem Spectra Institut in Linz hervor, bei der 1.050 Personen in Österreich ab 14 Jahren befragt wurden.

Reisedauer steigt

Im Vorjahr stieg die Reisedauer erstmals seit Jahren wieder - und zwar von 11,0 auf 11,8 Tage. Seit den neunziger Jahren waren die Urlaube immer kürzer geworden, 1997 hatte die durchschnittliche Reisedauer noch 13,4 Tage betragen. Wochenend- und Kurzreisen seien kein Ersatz für den Jahresurlaub, heißt es in der Analyse. Vor allem Großstädter (Reisedauer: 13,36 Tage; Landbewohner: 9,99 Tage) würden den Wert einer längeren Urlaubsreise wieder entdecken.

Auch das WM-Fieber könne das Reisefieber "nicht ersetzen", heißt es in der Analyse. Was der Reisebranche während der WM an Urlaubsgästen verloren gehe, werde laut Informationen der Deutschen Tourismusanalyse des BAT Freizeit-Forschungsinstituts nach Beendigung des Turniers in einer Aufhol-Jagd wieder ausgeglichen werden.

Liebstes Urlaubsland der Österreicher im Vorjahr Österreich ...

2005 haben 43 Prozent der Österreicher eine Urlaubsreise von mindestens fünf Tagen Dauer unternommen, 47 Prozent sind zu Hause geblieben. Das liebste Urlaubsland der Österreicher blieb im Vorjahr Österreich. Der Inlandsurlaub gewinne zudem wieder an Attraktivität und Marktanteilen - von 25 Prozent auf 27 Prozent. Vom hohen Urlauberanteil der Jahre 1999 und 2000 (32 Prozent) seien die Inlandsanbieter allerdings noch weit entfernt. Heuer planen allerdings nur 14 Prozent der Österreicher (2005: 17 Prozent) einen Österreich-Urlaub.

Für die inländischen Ferienregionen wird es aber immer schwieriger, sich gegen die ausländische Konkurrenz und ihre Faszination von Sonne, Meer und Ferne zu behaupten, heißt es in der Analyse. Im inländischen Wettbewerb sei die Steiermark Spitzenreiter, dicht gefolgt von Kärnten und dem aufschließenden Tirol.

.... und Italien, Griechenland, Spanien und die Türkei und Kroatien

Bei den Auslandsreisezielen sind seit Jahren Italien, Griechenland, Spanien und die Türkei und seit drei Jahren wieder Kroatien die Spitzenreiter. Spanien hat seinen Marktanteil im Vorjahr allerdings von 5 auf 9 Prozent fast verdoppeln können und ist auf Platz zwei nach Italien gerückt. Auch heuer wird es unter den "Top 5"-Destinationen keine großen Veränderungen geben, möglicherweise könnte Spanien den zweiten Platz wieder an Griechenland verlieren, meint das ift.

Fernreisen bleiben für viele Österreicher noch immer "mehr Traum als Wirklichkeit" und stellen eher eine Ausnahme dar. 2005 haben fast genauso viele Österreicher Urlaub in Spanien (9 Prozent) gemacht wie in allen Fernreisezielen zusammen (11 Prozent). Der Fernreisemarkt bleibt laut Tourismusanalyse aus finanziellen Gründen nur eine attraktive Ergänzung (und nicht etwa Alternative) zu den Inlands- oder mediterranen Ferienzielen.

Bei den deutschen Urlaubern muss Österreich um seine Spitzenposition bangen, die Alpenrepublik hat 2005 dort an Boden verloren, während Griechenland, Frankreich sowie Kroatien und Slowenien auf unserem wichtigsten Markt deutliche Zuwächse zu verzeichnen haben, geht aus der Tourismusanalyse weiter hervor. (apa)