Wien - Inspektoren der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) untersuchen zurzeit Berichte von Geheimdiensten und des iranischen Widerstandes, wonach der Iran an der Entwicklung von atomaren Sprengköpfen für die iranischen Shahab-3-Raketen arbeitet. Führende Beamte aus der Umgebung der IAEO sagten dazu am Montagabend in Wien, man habe Informationen aus mehreren Quellen zu diesen Vorwürfen. Bisher habe man aber "noch keine Anhaltspunkte gefunden", dass die Informationen zuträfen.

Den Angaben zufolge will das iranische Militär die Shahab-3-Rakete mit einer Reichweite von 2000 Kilometern mit Sprengköpfen ausrüsten, die atomar bestückt werden könnten. "Dies wäre sicher ein schlagender Beweis (smoking gun) dafür, dass das iranische Atomprogramm nicht ausschließlich friedlicher Natur ist", hieß es dazu aus IAEO-nahen Kreisen: "Wir müssen das verifizieren, haben aber bisher noch nichts gefunden."

Iran hat in den vergangenen Jahren immer wieder beteuert, ausschließlich friedliche Absichten bei seiner Atomforschung zu verfolgen. Dies wird jedoch von großen Teilen der Internationalen Gemeinschaft bezweifelt. (APA/dpa)