Madrid - Bei zwei Bootsunglücken vor der Küste von
Mauretanien sind 45 afrikanische Flüchtlinge im Atlantik ertrunken.
Wie der staatliche spanische Rundfunksender RNE am Montag berichtete,
hatten die Afrikaner von der Küste des Wüstenstaates in Westafrika zu
den Kanarischen Inseln gelangen wollen. Ihre Boote sanken in der
Nacht auf Sonntag unter nicht näher genannten Umständen.
20 Insassen konnten gerettet werden
Die Unglücke ereigneten sich im Norden von Mauretanien in der Nähe
der Grenze zur Westsahara. Nach Angaben von Hilfsorganisationen kamen
bei einem Bootsunglück 23 Menschen ums Leben. 20 Insassen des völlig
überfüllten Bootes konnten von einem Patrouille-Schiff der
marokkanischen Küstenwache gerettet werden. Bei dem zweiten Unglück
ertranken 22 Afrikaner. 24 Bootsinsassen wurden von der Besatzung
eines mauretanischen Schiffes gerettet.
Verstärkte Kontrollen der marokkanischen Küstenwache
Die Kanaren erleben in letzter Zeit einen Zustrom von illegalen
Einwanderern aus Afrika. Allein am vorigen Wochenende gelangten über
200 Afrikaner mit mehreren Booten auf die Inselgruppe. Die jüngsten
Bootsunglücke deuten nach Ansicht von Beobachtern darauf hin, dass
die Menschenschieberbanden, die die lebensgefährlichen Bootsfahrten
organisieren, von Marokko aus weiter nach Süden auf Mauretanien
ausweichen. Der Grund dürften die verstärkten Kontrollen der
marokkanischen Küstenwache sein. Durch das Ausweichen auf Mauretanien
werden die Überfahrten zu den Kanaren noch länger und gefährlicher. (APA/dpa)