Köln - Der gesundheitsschädliche Medikamenten-Hilfsstoff Dibutylphthalat (DBP) ist in 51 Arzneimittel enthalten. Mit der Einnahme werden die Grenzwerte der Europäischen Lebensmittelbehörde für die Langzeiteinnahme des Stoffes um mehr als das 60-fache überschritten, was bei Schwangeren die Gesundheit ihres ungeborenen Kindes gefährden kann. Dies hat eine Untersuchung des Institut für Umwelt- und Arbeitsmedizin der Universität Erlangen herausgefunden.

Im Auftrag des Fernsehmagazin "Plusminus" untersuchte das Institut die Präparate mit DBP, die gegen Erkältungen, Bronchitis, Asthma, Schlafstörungen, erhöhte Cholesterinwerte oder Eisenmangel wirken sollen. Rund die Hälfte von ihnen sind frei erhältlich, ein Teil ist als für Schwangere geeignet gekennzeichnet.

Doch DBP ist wegen seiner frucht- und entwicklungsschädigenden Wirkung in Babyartikeln, Kosmetika und Spielzeugen mittlerweile verboten. Als Hilfsstoff in den Hüllen von Medikamenten ist die Chemikalie allerdings weiter zugelassen. Es sorgt dafür, dass das Medikament sich nicht schon im Magen, sondern erst im Darmtrakt auflöst. (red)