Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: dpa/Deck
Im letzen EU-Wahlkampf tauchte eine weitere "Kuriositäten aus Brüssel" auf. FP-Spitzenkandidat Hans Kronberger brachte - in Buchform - unter anderem den EU-Mythos unter die Leute, dass EU-Beamte Anspruch auf eine monatliche Dosis Viagra haben: Und klärte auch über die genaue Dosis auf: sechs Stück pro Monat würden den EU-Abgeordneten finanziert.

Eine Erfindung zur Diskreditierung von EU-Beamten? Zumindest aber keine reine Erfindung, ließ die EU-Kommission 2002 nach entsprechenden Berichten von "Le Monde" und "The Guardian" ausrichten. Allerdings wurde darauf hingewiesen, dass die Rückerstattung eines Teils der Kosten - das Medikament kostet etwa 10 Euro je Pille - nur bei Fällen von Impotenz bewilligt wird, die als Folge schwerer Gesundheitsprobleme wie Diabetes oder schwerer neurologischer Beeinträchtigungen auftritt.

Zehn EU-Beamte seien damals betroffen gewesen, die Kostenrückerstattung erfolge - wie bei anderen BürgerInnen auch - über die Krankenversicherungen und sei medizinisch argumentierbar. Die Krankenversicherung der über 45.000 Kommissions-, Parlaments- und Ratsbeamten schlügen übrigens mit 0,004 Prozent der Gesamtausgaben kaum zu Buche. Die EU-Angestellten müssen ein Drittel der Beiträge selbst einzahlen, die restlichen zwei Drittel werden aus dem EU-Budget finanziert. (mhe)