Prag - Das tschechische Bistum Brünn hat die Werke des
Komponisten Gustav Mahler (1860-1911) pauschal als "nicht Gott lobend
genug" eingestuft und die seit September 2000 regelmäßig
veranstalteten Mahler-Konzerte in der Kirche von Iglau verboten.
Vatikanerlass von 1987
Grund für das Verbot sei ein Vatikanerlass von 1987, nach dem nur
"Gott lobende" Musik in Kirchen gespielt werden dürfe, berichtete der
Prager Rundfunk am Sonntag. Der Stadtrat von Iglau reagierte mit
Unverständnis auf die Haltung des Bistums. Kritik kam auch vom
Experten für Kirchenmusik der Universität Olmütz, Frantisek Kunetek.
Bei Musik von Mahler stelle sich "durchaus jenes transzendente Gefühl
ein, das auch für liturgische Melodien typisch" sei, sagte er. Mahler
verbrachte seine ersten 15 Lebensjahre in Iglau und gilt als
berühmter Sohn der mährischen Stadt. (APA/dpa)