Raich hat sechs Rennen vor dem Saisonende in der Gesamtwertung 329 Punkte Vorsprung auf Michael Walchhofer und 410 auf den drittplatzierten Hermann Maier. Und er holte im Riesentorlauf die Führung von Massimiliano Blardone (ITA/14.) zurück. Vor dem RTL-Saisonfinale in Aare hat Raich 19 Punkte Vorsprung.
Viel Wind, winzige Differenzen
Der Wind wäre in Yongpyong beinahe zum Spielverderber geworden. Der erste Durchgang wurde um fast vier Stunden verschoben, danach waren die Bedingungen im Großen und Ganzen regulär. Yongpyong, wo auch FIS-Präsident und IOC-Mitglied Gianfranco Kasper zu Gast war, ist ein Schauplatz der Alpin-Bewerbe des Salzburg-Konkurrenten Pyeongchang, der sich ebenfalls um die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2014 bewirbt.
Nur vier Hundertstel trennten Raich von Sieger Ligety, doch der Pitztaler war in Anbetracht seiner angeschlagenen Gesundheit dennoch zufrieden. "Unten im Steilhang war ich schon ziemlich k.o., da habe ich viel Zeit verloren, jetzt bin ich froh, wenn ich einige Tage Pause bekomme und hoffe, dass ich mich gut erhole", erklärte der stark verkühlte Doppel-Olympiasieger, der am Freitag und Samstag in den Slaloms in Shigakogen (Japan) wieder im Einsatz ist.
Müde Spätkommer
Neben Raich schaffte von den Österreichern nur noch Christoph Gruber als Zehnter den Sprung in die Top Ten. Der Tiroler schob sich im Finale dank Laufbestzeit von Rang 26 nach vorne. Hermann Maier, Michael Walchhofer und Mario Matt, die erst kurzfristig angereist waren, vermochten sich nicht in Szene zu setzen. Matt belegte Rang 19, Maier musste sich mit Rang 24 begnügen und Walchhofer verpasste die Qualifikation für den zweiten Durchgang (32.).
Herren-Chef Toni Giger lobte Raich für den Kraftakt. "Er hat sich mit letzter Kraft runter gerettet. Das Wichtigste war, dass er die RTL-Führung zurückgeholt hat, das war nur mit hundertprozentiger Leistung möglich." Weil das "halbe Team ein Lazarett" sei, habe man sich in Südkorea noch gut aus der Affäre gezogen, meinte der Salzburger. "Hermann Maier braucht dringend eine Pause. Ich hoffe, dass alle für Japan und das Finale in Aare gut regenerieren."
Slalomhoffnung triumphiert im RTL
Ligety profitierte davon, dass die nach dem ersten Lauf bestplatzierten Rivalen ihre Leistungen nicht zu wiederholen vermochten. Im zweiten Durchgang war keiner der zuvor vor ihm klassierten Läufer besser als an 20. Stelle platziert.