Hamburg/Stuttgart - Zufrieden stellend im Norden, wenig erfreulich im Süden - so sieht es derzeit im deutschen Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst aus. Zwar haben sich die kommunalen Arbeitgeber in Hamburg mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auf eine teilweise Verlängerung der Arbeitszeit geeinigt (wer gut verdient, muss 40 statt 38,5 Stunden arbeiten).

Gespräche gescheitert

In Baden-Württemberg aber sind die Gespräche gescheitert. Während in der Hansestadt der Müll wieder entsorgt wird, türmen sich in vielen Städten Baden-Württembergs nach wie vor die Säcke auf den Straßen. Mehrere Autobahnmeistereien traten in unbefristeten Streik, was wegen der Schneefälle zu Behinderungen führte. Verdi will den Streik sogar noch ausweiten und von den größeren in die kleineren Städte tragen. Das wird dann Schwimmbäder, Theater und Sozialeinrichtungen treffen.

Gegen Wochenarbeitszeitverlängerung

In ganz Deutschland waren am Donnerstag 30.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes im Arbeitskampf. Sie wehren sich gegen eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 40 Stunden. Von Streiks der Landes- und Kommunalbediensteten ist außer Baden-Württemberg auch noch Niedersachsen betroffen. In Bayern, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Bremen und dem Saarland sind nur die Beschäftigten des Landesdienstes im Ausstand. (Birgit Baumann, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3.3.2006)