Wien – Täglich wird die Liste länger: Schauspieler Fritz Muliar, Publizist Heinz Nußbaumer, OMV-General Wolfgang
Ruttenstorfer, Bundestheaterchef Georg Springer, Banker
Heinrich Treichl – sie alle haben inzwischen die private Initiative der Belvedere-Jubiläumsschauorganisatoren Hannes Androsch, Herbert Krejci
und Peter Weiser unterschrieben, die sich gegen eine parteipolitische Vereinnahmung
des geplanten Zeitgeschichte-
Museums wehren.
Karner-Ausstellungen als Grundstock
Wie berichtet, hat Kanzler
Wolfgang Schüssel seine beiden Minister Elisabeth Gehrer
(Bildung) und Günter Platter
(Verteidigung) damit beauftragt, das Langzeit-Projekt
noch in dieser Legislaturperiode organisatorisch auf
Schiene zu stellen. Als Grundstock soll die Belvedere-Schau
und die Schallaburg-Ausstellung des Grazer Historiker Stefan Karner dienen. Letzterer
gilt auch als Schüssels Favorit
für den Direktorsposten im
neuen Museumshaus. Noch
unklar ist, wie das Haus inhaltlich gestaltet werden soll –
und welche Experten oder
Historiker damit beauftragten
werden.
Karner hat in den letzten Tagen das Gespräch mit einer
Reihe namhafter Zeithistoriker gesucht und dabei auch
vorgefühlt, ob Interesse bestünde, an einem wissenschaftlichen Beirat für das
neue Museum teilzunehmen –
was bei manchem der von ihm
Kontaktierten für Irritationen
sorgte. "Das sind kollegiale
Gespräche über ein aktuelles
Thema, an denen die Betroffenen schon gearbeitet und mitdiskutiert haben", erklärt Karner dem STANDARD. (tó/DER STANDARD, Printausgabe, 03.03.2006)