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Raich und Kostelic in Pole Position.

Fotos: APA
Wien - Im südkoreanischen Yongpyong (Herren) und auf den Olympiapisten in Hafjell/Norwegen (Damen) beginnt am Wochenende der Endspurt im alpinen Ski-Weltcup. Benjamin Raich (28) bzw. Janica Kostelic (24) führen die jeweiligen Gesamtwertungen acht bzw. neun Rennen vor Schluss relativ klar an. Doppelolympiasieger Raich würde erstmals die große Kristallkugel erobern, die Kroatin zum bereits dritten Mal.

250 Punkte vor der Konkurrenz

Sowohl Raich als auch Kostelic liegen rund 250 Punkte vor ihren ersten Verfolgern. Die besseren Karten hat fast Raich, denn in Korea und Japan stehen zwei Riesentorläufe und zwei Slaloms an und damit Bewerbe, in denen der Tiroler Olympiasieger geworden ist. Zudem verzichtet mit Bode Miller der einzige ausländische Verfolger in den Top-Vier auf die vier Asien-Rennen. Der 245 Punkte vor Michael Walchhofer (fährt keinen Slalom in Japan) führende Raich könnte also schon als Gesamtsieger zum Finale nach Aare (15.-19. März) kommen.

Raich gab sich wie immer zurückhaltend mit überschäumenden Prognosen, auch wenn er in Korea bereits gewonnen hat. "Natürlich ist es ein Vorteil, dass Miller nicht hier ist. Aber Hermann Maier kann hier und in Aare noch 500 Punkte machen, ich darf mir also keinen Fehler erlauben", sagte der Pitztaler. Er wisse nicht einmal, mit wie vielen Punkten Vorsprung er führe, versicherte Raich. "Das ist ja nebensächlich. Wichtig ist, dass ich für mich das Maximum heraushole, dann ergibt sich der Rest von selbst. Wenn ich nicht zu viel nachdenke und einfach fahre, bin ich am besten!"

"Diese Chance lässt sie sich nicht entgehen"

Auch bei den Damen ist noch nichts gegessen. Kostelic hat auf den vorolympischen Großangriff der Schwedin Anja Pärson in Ofterschwang zwar mit einem historischen Slalomsieg und der Herstellung des alten Abstandes (261) reagiert, musste bei Olympia aber ihren gesundheitlichen Problemen Tribut zollen, zwei Rennen auslassen und vorzeitig nach Zagreb zurückkehren. Nach ausführlichen Herz- und Bluttests ist die 24-Jährige aber bei der Skandinavien-Tour am Start. "Diese Chance lässt sie sich nicht entgehen", ist auch ÖSV-Damenchef Herbert Mandl überzeugt.

Für die ÖSV-Damen geht es abseits der Verbesserungen in den Weltranglisten nur noch um diverse Disziplinen-Wertungen. Jene in der Abfahrt hat Michaela Dorfmeister schon in der Hand, die Kugel im Super G kann sie sich schon am Freitag (11:00 Uhr/live ORF 1) sichern. Genau 50 Punkte Vorsprung hat die am Saisonende zurücktretende Doppelolympiasiegerin Vorsprung auf ihre ÖSV-Teamkollegin Alexandra Meissnitzer. "Meisi wird die Kugel nicht kampflos aufgeben", ist Dorfmeister bewusst.

Am Samstag (11:00/13:30 Uhr) steht in Hafjell die zweite Superkombination der Saison an, erstmals wird in der Variante Super G/Slalom gefahren. Hier und im abschließenden Riesentorlauf am Sonntag (9:30/12:30 Uhr) könnte das Match Kostelic-Pärson eine Vorentscheidung erfahren. Vor dem Aare-Finale stehen noch zwei Spezialslaloms in Levi (10./11.3.) auf dem Programm. Dort wird sich bekanntlich auch die Speed-Meisterin Dorfmeister den Jux erlauben und antreten, Marlies Schild könnte Kostelic die Slalom-Spezialkugel noch entreißen.(APA)