Treffen mit EU-Trio
Washington werfe mit seinem Verhalten "einen Stock zwischen die Räder". Larijani bestätigte, dass er sich vor dem entscheidenden Treffen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) am Montag noch mit den Verhandlungsführern der Europäischen Union treffen werde; genauere Angaben machte er aber nicht. Nach Angaben Großbritanniens soll es am morgigen Freitag zu dem Treffen mit den Außenministern des so genannten EU-Trios (Deutschland, Frankreich und Großbritannien) kommen.
Erneute Kehrtwendung des Iran
Die Ankündigung Larijanis bedeutet eine Kehrtwende der Teheraner Führung. Der Iran hatte erst vor kurzem erklärt, er wolle nicht mehr mit der Dreiergruppe reden. In Moskau war unklar, ob die russisch-iranischen Verhandlungen noch am Donnerstag fortgesetzt werden sollten. Am Vortag waren Gespräche über einen Kompromiss ohne Ergebnis geblieben.
Die EU-Dreiergruppe werde bei dem Treffen nicht von ihrer Forderung nach einer Einstellung der Urananreicherung im Iran abweichen, erklärte ein Diplomat bei der IAEO in Wien. Das überraschende Treffen ist nach Angaben eines westlichen Diplomaten auf Bitten der iranischen Führung anberaumt worden. Am Mittwoch war die dritte Runde der russisch-iranischen Atomverhandlungen ohne nennenswerte Ergebnisse zu Ende gegangen.
Verhandelbare Punkte
Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinejad bekräftigte am Donnerstag bei einem Besuch in Malaysia, seine Regierung sei zu Verhandlungen "über verschiedene Punkte" bereit. Indiskutabel sei aber der Ruf nach einem Stopp des iranischen Atomprogramms. Der Iran halte an dem Recht auf ein Nuklearprogramm fest, betonte Ahmadinejad.
China: Iran soll mit IAEO verhandeln
China hat den Iran unterdessen aufgefordert, sein Nuklearprogramm zu unterbrechen und mit der IAEO zusammenzuarbeiten. Es müsse eine friedliche Lösung in dem seit Jahren schwelenden Streit um das Atomprogramm des Iran geben, erklärte Peking am Donnerstag. Die Volksrepublik äußerte sich wenige Tage vor der Veröffentlichung eines IAEO-Berichts über die Nuklearaktivitäten der Regierung in Teheran. China zeigte sich am Donnerstag zudem weiter zuversichtlich, dass eine Verhandlungslösung erzielt werden könne. Die Regierung in Peking hoffe, dass das russische Kompromissangebot den Durchbruch bringe, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums.