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Jeder Kongress-Teilnehmer gibt durchschnittlich 360 Euro pro Tag aus

Foto: APA/Roland Schlager
Wien - Wien hat seine Position als Tagungsmetropole auch 2005 behauptet: Im Vorjahr fanden 1.748 Kongresse und Firmenevents in der Bundeshauptstadt statt, was eine Steigerung von sieben Prozent im Vergleich zu 2004 bedeutete. Der Wiener Kongresstourismus verzeichnete damit das dritte Rekordjahr in Serie, wie Wiens Vizebürgermeister Sepp Rieder und Tourismusdirektor Karl Seitlinger am Mittwoch in einer Pressekonferenz betonten.

Angesichts der steigenden Zahl der Veranstaltungen ist auch die Anzahl der Besucher gestiegen: Laut Rieder wurde die "Schallmauer" von einer Million Nächtigungen durchbrochen. Konkret wurden 1,033.996 mit den Kongressen zusammenhängende Übernachtungen registriert. Das ist eine Steigerung von 17 Prozent im Vergleich zu 2004.

Veranstaltungen, die als Kongresse im engeren Sinn bezeichnet werden, hat es im Vorjahr insgesamt 512 gegeben. Es waren dies 146 nationale und 366 internationale Events. Die meisten Teilnehmer gab es bei den medizinischen Kongressen. Zu den wichtigsten Veranstaltungsorten zählten die Messe Wien, das Austria Center Vienna, das Hofburg Kongresszentrum sowie Hotels und Universitäten.

Spendable Besucher

Die mit den Kongressen verbundene Wertschöpfung liegt demnach mittlerweile bei rund 500 Millionen Euro. Jeder Teilnehmer gibt durchschnittlich 360 Euro pro Tag aus, womit Kongressbesucher deutlich spendabler sind als Freizeit-Reisende. Denn die Ausgaben "normaler" Touristen betragen demnach pro Tag nur rund 240 Euro.

Laut Seitlinger gibt es mehrere Gründe, warum Wien als Kongressstadt boomt: Zum einen liege Wien seit der EU-Erweiterung tatsächlich in der Mitte Europas. Auch von Seiten der Stadt seien wichtige Schritte gesetzt worden, wie der Bau des neuen Wiener Messeareals. Zudem sei im Wiener Tourismusverband die Kongressabteilung personell und finanziell aufgestockt worden.

Für 2006 sind die Prognosen ebenfalls günstig, wie der Leiter dieser Abteilung, Christian Mutschlechner, betonte. Zu spüren sei vor allem die EU-Präsidentschaft. In den Redoutensälen in der Hofburg sei de facto "sechs Monate Dauerkongress". Auch das Mozartjahr sei eine zusätzliche Anregung, Events in Wien zu veranstalten. Größter "klassischer" internationaler Kongress dürfte heuer jener der Radiologen sein. Er findet ab Freitag im Austria Center statt, erwartet werden rund 15.000 Teilnehmer. (APA)