Besonders die Standort-Auswahl macht den Grünen Kopfzerbrechen, bemängelt man doch bei Gugging die schlechte Erreichbarkeit, die Möglichkeiten zum wissenschaftlichen Austausch und der interdisziplinären Kooperation einschränke. Von Gehrer will man nun wissen, weshalb dem Kriterium "Finanzierungsangebot" eine herausragende Rolle eingeräumt worden sei - und das trotz der eindeutigen Warnung der eingesetzten Projektgruppe.
In diesem Zusammenhang nachgefragt wird seitens der Grünen auch, ob der Projektgruppe tatsächlich nur die Auswahl "entweder Gugging oder gar nichts" geboten worden sei. So wollen Van der Bellen und sein Klub auch Auskunft darüber, warum die Geschwindigkeit der Standortentscheidung wichtiger gewesen sei als breiter Konsens über Inhalt und Struktur.
Da sich nun aber abzeichnet, dass das Projekt trotz aller Kritik durchgezogen wird, fragen die Grünen auch nach, wie es denn nun weitergehen soll. Interesse hat Van der Bellen etwa daran, mit wem das Projekt nach dem Rückzug der Projektgruppe fortgesetzt werden soll. Ebenfalls von Brisanz ist für die Grünen, wann Präsident, Aufsichtsrat, wissenschaftlicher Beirat und Gründungskomitee der Elite-Uni eingesetzt werden.
Auch die aus Grüner Sicht allgemein unbefriedigende Situation an den österreichischen Hochschulen wird in der Dringlichen thematisiert: "Verlangt der Zustand österreichischer Universitäten nicht genauso dringlich frisches Geld wie ein von zahlreichen WissenschafterInnen als fragwürdig bezeichnetes Projekt politischer Selbstdarstellung mit untauglichem Standort" , heißt es etwa in Frage 27. Implizit gefordert werden Maßnahmen zur Erhöhung der Studienanfänger-Zahl sowie die Aufhebung von Zulassungsbeschränkungen.