München/Berlin/Riems - Nach dem Übergreifen des Vogelgrippe-Virus H5N1 auf ein Säugetier will der Nationale Krisenstab Tierseuchenbekämpfung in Deutschland über die Konsequenzen des Falles beraten.

Eine tote Katze von der Insel Rügen ist mit dem Erreger infiziert. Ob es sich um den aggressiven Asia-Stamm handelt, an dem in Asien auch Menschen erkrankten und starben, wird noch untersucht. Nach Behördenangaben war die Katze ein Streuner. Das deutsche Landwirtschaftsministerium rief Haustierhalter in Vogelgrippe-Sperrbezirken zu besonderen Schutzmaßnahmen auf.

"Katzen sollten in und um Schutzzonen zu Hause gelassen werden", sagte die Sprecherin des Ministeriums, Ulrike Hinrichs, in Berlin. Enger Kontakt mit den Tieren sollte vermieden werden. "Wir werden im Krisenstab überlegen, was es über die Sofortmaßnahmen für Haustiere hinaus zu beachten gibt", sagte sie. Der Landesagrarminister Till Backhaus (SPD) erklärte in Schwerin, das infizierte Tier sei kein "Schmusekater" gewesen. Dennoch sei nur zu vermuten, dass es tote oder kranke Vögel gefressen habe.

Katzen müssen in Sperrbezirken im Haus bleiben

Unterdessen greift die Vogelgrippe weiter um sich: Die Tierseuche erreichte Bayern und damit das fünfte deutsche Bundesland. Dort und in Baden-Württemberg wurden nach Bekanntwerden der ersten Infektion eines Säugetiers mit dem H5N1-Virus die Vorsorgemaßnahmen verschärft. In den Sperrbezirken müssen Katzen ab sofort im Haus bleiben und Hunde angeleint werden, in den Beobachtungsgebieten wird es empfohlen. Vor Bayern war die Vogelgrippe in Baden-Württemberg, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen worden.(APA)