Paris - Ein Dutzend Intellektuelle von Salman Rushdie
über Talima Nasreen bis Bernard-Henri Levi hat in einem Manifest zum
gemeinsamen Kampf "gegen den neuen Totalitarismus, den Islamismus"
aufgerufen. "Nachdem die Welt den Faschismus, den Nazismus und den
Stalinismus besiegt hat, sieht sie sich einer neuen weltweiten
totalitären Bedrohung gegenüber: dem Islamismus", heißt es in dem
Manifest. "Wir Schriftsteller, Journalisten, Intellektuelle rufen zum
Widerstand gegen den religiösen Totalitarismus und zur Förderung der
Freiheit, Chancengleichheit und des Laizismus für alle auf."
Veröffentlichung in "Charlie Hebdo"
Das Manifest wird an diesem Mittwoch im französischen Satireblatt
"Charlie Hebdo" veröffentlicht, das am 8. Februar bereits auf die
Proteste gegen die dänischen Mohammed-Karikaturen mit dem Abdruck
eigener Karikaturen gegen den Moslem-Fundamentalismus reagiert hatte.
Der Karikaturenstreit zeige "die Notwendigkeit des Kampfes für die
universellen Werte, der nicht mit Waffen, sondern auf dem Feld der
Ideen gewonnen" werde. "Es geht nicht um einen Kampf der Kulturen
oder einen Gegensatz Okzident-Orient, sondern um einen weltweiten
Kampf, der die Demokraten gegen die Theokraten stellt."
UnterzeichnerInnen
Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem der indo-britische
Schriftsteller Rushdie, die aus Somalia stammende niederländische
Abgeordnete Ayaan Hirsi Ali, der in französischem Exil lebende
iranische Schriftsteller Chahla Chafiq, der französische Philosoph
Bernard-Henri Levy, der aus Uganda nach Kanada geflohene
Schriftsteller Irshad Manji, der im dänischen Exil lebende iranische
Hochschullehrer Mehdi Mozaffari, die in Bangladesh mit dem Tode
bedrohte Schriftstellerin Taslima Nasreen, der aus Pakistan stammende
US-Forscher Ibn Warraq und der Direktor der Zeitschrift "Les Cahiers
de l'Orient", Antoine Sfeir. (APA/dpa)