Wien/Linz - Einen schweren Schlag versetzen Verbund, Energie AG Oberösterreich (EAG) und Linz AG der Österreichischen Stromlösung (Ösl): Die Oberösterreicher wollen aus der EnergieAllianz (EA), der gemeinsamen Vertriebsgesellschaft mit EVN, Wienstrom und Bewag aussteigen. EAG-Mehrheitseigentümer Land Oberösterreich und Stadt Linz für die Linz AG hätten sich bereits darauf verständigt, aus der Allianz auszusteigen und wollen mit dem Verbund eine enge Kooperation einzugehen, berichten die Oberösterreichischen Nachrichten.

Diese soll, erfuhr DER STANDARD aus Verbund-Eigentümerkreisen, darin bestehen, dass sich die Verbundgesellschaft mit 25 Prozent plus einer Aktie an der EAG beteiligt. Für ihr EAG-Viertel erhoffen sich die Oberösterreicher 470 Millionen Euro Erlös - ob sie die tatsächlich bekommen, wird Gegenstand von Verhandlungen sein. Offen ist auch, ob die Linz AG ihre 6,25 Prozent zurück bekommt, ist offen. Oberösterreichs Landeshauptmann Pühringer wird von der Zeitung damit zitiert, dass es zwischen Land und Stadt Linz künftig hohe Übereinstimmung in Energiefragen geben soll.

Ösl nicht tot

"Tot ist die Ösl damit aber noch nicht", warnt man bei der Energieallianz. Denn die frei werdenden EA-Anteile der Oberösterreicher würden, so die Kartellbehörde zustimme, zu gleichen Teilen auf Verbund, Wienstrom, EVN und Bewag aufgeteilt. "Dann gibt es eben nur mehr drei Partner", sagt ein Manager.

Zeit, aus der Energieallianz - und damit aus der Ösl - auszusteigen, haben die Strompartner ob der Enns bis 30. März, da läuft die Option aus. Grund dürfte zunehmender Unmut bei den Oberösterreichern über den Zentralismus der EVN sein, die die Allianz dominiere. (Luise Ungerboeck, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 1.3.2006)