Christlich-konservative Gruppen klagen gegen Stammzellen-Forschung
Religiöse Gruppierungen in Kalifornien wollen staatlich gefördertes Großprojekt verhindern
Redaktion
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San Francisco - Mit zwei Klagen wollen
christlich-konservative Gruppen in Kalifornien ein staatlich
gefördertes Großprojekt zur Stammzellenforschung in dem
US-Westküstenstaat verhindern. Die Kläger argumentieren seit Montag
vor einem Gericht bei San Francisco, dass das Budget des California
Institute for Regenerative Medicine (CIRM) keiner staatlichen
Kontrolle unterliege. Aus Sicht der Kläger, darunter ein
Steuerzahlerverband, ist dies verfassungswidrig, berichtete die "Los
Angeles Times".
Nach Angaben der Zeitung wird eine der Gruppen vor Gericht von der
"Life Legal Defense Foundation" vertreten. Diese Organisation macht
sich gegen Abtreibungen stark und kämpfte zuletzt für das Leben der
Koma-Patientin Terri Schiavo.
Volksabstimmung für Forschung-Förderung
Im November 2004 hatten die kalifornischen Wähler in einer
Volksabstimmung Grünes Licht gegeben, dass der Staat Kalifornien die
Forschung an embryonalen Stammzellen mit insgesamt drei Milliarden
US-Dollar (2,53 Mrd. Euro) fördert. Im vergangenen Mai hatte San
Francisco den Zuschlag für den Sitz des
Stammzellen-Forschungsinstituts erhalten. Ein 29-köpfiges Komitee,
darunter Wissenschaftler, wurde mit dem Aufbau der Fördereinrichtung
beauftragt.
Die Gelder sollen wissenschaftlichen Instituten über zehn Jahre
hinweg zufließen. Zahlreiche Nobelpreisträger, Gouverneur Arnold
Schwarzenegger, Microsoft-Gründer Bill Gates und der an Parkinson
erkrankte Schauspieler Michael J. Fox hatten sich für das
Wähler-Referendum stark gemacht. Der kalifornische Gouverneur
distanzierte sich damit vom Kurs der Bush-Regierung, die die
Forschung mit Stammzellen nur begrenzt und mit strikten Auflagen
fördert. (APA/dpa)
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