Amman - Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, hat am Montag die ursprünglich in Dänemark veröffentlichten, umstrittenen Mohammed-Karikaturen eher als ein Mittel im "Kampf gegen den Islam" als ein Symptom eines Konfliktes zwischen Zivilisationen bezeichnet. Parlamentsabgeordnete aus arabischen Ländern sollten deshalb Druck auf die Vereinten Nationen ausüben, damit diese eine "zwingende" Lösung des Problems finden, sagte Mussa anlässlich der Eröffnung eines Treffens der Arabischen Parlamentarischen Union am Toten Meer.

Kein Konflikt zwischen Zivilisationen

Mussa bezweifelte, dass der Karikaturenstreit im Rahmen der von den Ministerpräsidenten der Türkei und Spaniens, Recep Tayyip Erdogan und José Luis Rodríguez Zapatero, angeregten "Allianz der Zivilisationen" beigelegt werden könne. "Wenn er ein Konflikt zwischen Zivilisationen wäre, könnte er auf dieser Grundlage gelöst werden", sagte er. "Aber das ist nicht der Fall." Der Streit könne nämlich nicht losgelöst vom Kontext der Vorgänge in Palästina und im Irak betrachtet werden

Diese würden - wie zuletzt die schiitisch-sunnitischen Unruhen nach dem Anschlag auf die Goldene Moschee von Samarra im Irak - darauf abzielen, "Keile zwischen die Muslime" zu treiben. "Wir brauchen zuerst einen Dialog unter uns selbst und dann erst einen Dialog zwischen uns und jenen, die diesen Kampf gegen den Islam führen", meinte der Liga-Generalsekretär. Am Sonntag war im katarischen Doha im Beisein von UN-Generalsekretär Kofi Annan eine Konferenz der Initiative "Allianz der Zivilisationen" zu Ende gegangen. (APA/dpa)