Die Umbaukosten für die Museumsinsel würden 1,5 Milliarden Euro nicht überschreiten. "Wir sind verlässliche Bauherren", sagte Lehmann. Jüngst genannte Summen von 2 Milliarden Euro und mehr seien nicht nachvollziehbar. Ein Sprecher von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) stellte klar, die Summe von 2,29 Milliarden Euro beziehe sich auf die gesamten Baukosten der Stiftung, zu der unter anderem auch die Berliner Staatsbibliothek gehöre. Der Umbau des Pergamonmuseums wird vollständig mit Bundesmitteln finanziert.
Mit dem vierten Flügel nach Plänen des Architekten Oswald Mathias Ungers solle ein zusammenhängender Rundgang auf einer Ebene durch die Denkmäler Mesopotamiens und Ägyptens sowie aus dem antiken Griechenland und Rom möglich sein. Auch eine Verbindung zu den benachbarten Museen ist vorgesehen. Durch die Schließung mit dem Ungers-Flügel soll im heutigen Ehrenhof ein Forum entstehen, das von allen Seiten zugänglich sein soll.
Oberste Priorität für Denkmalschutz
Bei dem Umbau erhalte der Denkmalschutz oberste Priorität, sagte der Generaldirektor der Staatlichen Museen Berlin, Peter-Klaus Schuster. Daher habe man auch auf den Ausbau eines Kellergeschosses und somit auf zusätzliche Ausstellungsräume verzichtet.
Die Bauarbeiten an dem 1930 fertig gestellten und im Zweiten Weltkrieg stark beschädigten Museum sollen in Abschnitten erfolgen. Oberstes Ziel sei es, weite Teile des Museums auch während der Bauarbeiten für das Publikum geöffnet zu halten, sagte Lehmann. Mit rund einer Million Besuchern im Jahr gehört das Pergamonmuseum zu den erfolgreichsten Museen in Deutschland. Nach weiteren Detailplanungen soll mit dem Bau 2011 begonnen werden. Wann die Bauarbeiten beendet sein sollen, stehe noch nicht fest, betonte Lehmann.