München - Der angeschlagene Puppenhersteller Zapf Creation muss nach einer Sonderprüfung die Bilanzen für 2004 und 2005 korrigieren. Die Nachforschungen der Wirtschaftsprüfer ließen auf wissentliche Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften schließen, weshalb die Gesellschaft Strafanzeige erstatte, teilte Zapf am Montag mit.

Nach den Korrekturen ergebe sich für 2005 ein Umsatz von 141 Millionen Euro und für 2004 von 163 Millionen Euro. Das Ziel eines Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) von fünf Millionen Euro für 2005 werde Zapf voraussichtlich nicht erreichen. 2004 falle das Ebit bei 4,6 Millionen Euro um drei Millionen Euro niedriger aus als bisher berichtet. Weitere Bilanzkorrekturen schloss der Puppenhersteller nicht aus.

Abgänge in der Führungsetage

Zapf leidet unter Absatzschwierigkeiten vor allem in den USA und Deutschland. Wegen möglicher Fehler in den Bilanzen hatte Zapf im Oktober die Sonderprüfung eingeleitet. Kurz danach hatte der interimistisch eingesetzte Finanzvorstand Peter Klein sein Amt aufgegeben. Im Februar 2005 war bereits sein Vorgänger Rudolf Winnig ohne Angaben von Gründen aus dem Unternehmen ausgeschieden. Seit Mitte Februar soll der langjährige Finanzvorstand des Modekonzerns Escada, Georg Kellinghusen, Ordnung in die Bilanz von Zapf bringen.

Die im SDax notierte Zapf-Aktie war wegen der Mitteilung am Montag zu Mittag bei einem Plus von über sieben Prozent bei 9,65 Euro vom Handel ausgesetzt worden. Der Handel soll nach Angaben der Deutschen Börse um 14.25 Uhr wieder aufgenommen werden. (APA/Reuters)