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Eines der vielen hitzigen Duelle im Salzburger Schneeregen: Alexander Zickler (li) gegen Ferdinand Feldhofer (Wacker).

Foto: REUTERS/Calle Toernstroem
Der Favorit glänzte nur nach der Pause. Dennoch hat Red Bull Salzburg am Sonntag im Westderby der T-Mobile Fußball-Bundesliga seine Rekordserie auf zehn Heimsiege in Serie prolongiert. Die Salzburger bezwangen den FC Wacker Tirol nach schwacher Vorstellung in der ersten Spielhälfte noch klar mit 5:2 (1:1). Damit schloss der Tabellenzweite nach Punkten zum Leader Austria auf, der jedoch ein Spiel weniger ausgetragen hat.

Dabei waren die Tiroler vor der Pause die weitaus gefährlichere Mannschaft. Zwar waren die Salzburger mit einer Riesenchance ins Spiel gestartet, als Aufhauser in der 5. Minute nach Zickler-Vorarbeit alleine vor Wacker-Schlussmann Pavlovic nur die Latte traf, danach fanden die Innsbrucker aber unerwartet viel Platz zum Kontern vor. Brzeczek und Aganun scheiterten vorerst noch kläglich (7.).

Neuzugang Kolousek glänzte

Salzburg-Trainer Kurt Jara ahnte Böses, als er ob der groben Abstimmungsprobleme in seiner Hintermannschaft an der Seitenlinie unruhig auf und ab schritt. In der 35. Minute stellte Neuzugang Kolousek seinen Wert für die Tiroler unter Beweis. Der tschechische Spielmacher tanzte nach Assist von Mimm drei Red-Bull-Verteidiger aus und erzielte sein erstes Tor im Wacker-Dress.

Erst zum zweiten Mal nach der 0:2-Heimniederlage gegen Rapid vergangenen Juli gerieten die Salzburger in dieser Saison zu Hause in Rückstand und durften sich bei Schiedsrichter Meßner bedanken, dass er nicht sogar noch höher ausgefallen ist. Zwei fragwürdigen Abseits-Entscheidungen gegen Windisch (26.) und Aganun (30.) folgte ein nicht gegebener Elfmeter nach Foul von Schopp an Windisch (42.). Auf der Gegenseite glich Zickler nach missglücktem Bodnar-Freistoß per Fersler für Salzburg aus (44.).

Eiskalte Bullen

Nach Seitenwechsel zeigten die Gastgeber dann ihr wahres Gesicht, nützten nach kurzer Unterbrechung (Rauchschwaden aus dem Wacker-Fansektor) alle Fehler der Tiroler eiskalt aus. Erst traf Linke nach einem Gestocher im Fünfmeter-Raum aus kurzer Distanz (52.), drei Minuten später erzielte ÖFB-Teamkapitän Andreas Ivanschitz im zweiten Pflichtspiel das erste Tor für seinen neuen Arbeitgeber. Der Ex-Rapidler schoss nach Kopfball-Vorlage von Zickler aus vollem Lauf ins lange Eck.

Doch damit nicht genug: Der eingewechselte Mayrleb traf ideal bedient vom ebenfalls eingewechselten Mair (70.), ehe Aufhauser in der 95. Minute per Kopfball nach Bodnar-Flanke sogar noch der fünfte Treffer gelang. Hätte Flügelspieler Hölzl dazwischen nicht ebenfalls per Kopf ein Tor für Wacker aufgeholt, wären die Salzburger sogar zum neuen Tabellenführer avanciert. Auf dem heimischen Kunstrasen, der diesmal leichtem Schneefall ausgesetzt war, sind die "Bullen" aber ohnehin weiter Spitze. Von 36 möglichen Punkten haben die Salzburger 33 gemacht. (APA)

  • Red Bull Salzburg - FC Wacker Tirol 5:2 (1:1). EM-Stadion Wals-Siezenheim, 12.018 Zuschauer, SR Meßner.

    Torfolge:
    0:1 (35.) Kolousek
    1:1 (44.) Zickler
    2:1 (52.) Linke
    3:1 (55.) A. Ivanschitz
    4:1 (70.) Mayrleb
    4:2 (86.) Hölzl
    5:2 (95.) Aufhauser

    Salzburg: Manninger - Bodnar, Knavs, Linke, Gercaliu (89. Winklhofer) - Schopp (44. Mair), Carboni, Kirchler (37. Mayrleb) , Aufhauser, A. Ivanschitz - Zickler

    Wacker: Pavlovic (73. Planer) - Mimm, H. Eder, Feldhofer, Tapalovic - Hölzl, Hattenberger (78. Grüner), Brzeczek, Kolousek, Windisch (64. H. Aigner) - Aganun

    Gelbe Karten: Aufhauser bzw. Grüner