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Foto: Reuters/Kessler
Mit seiner Frage macht unser Gewinner der Woche, Stefan Wetschka , ein größeres Fass auf, als der erste Blick vermuten lässt. Denn ihm geht es nicht nur um den Aspekt "Lust an der Angst" à la Horrorfilme und Achterbahnen, sondern auch um die (Un-)Logik verbreiteter Angst-Szenarien. Hier die Frage:

Warum fürchten wir uns so gerne? Momentan ist es gerade "in", sich vor der Vogelgrippe zu fürchten ... Aber auch, wenn gerade keine Hendln husten, sind wir Menschen doch Weltmeister im "Angst haben". Haben Sie nicht auch mit Begeisterung Stanley Kubricks "Shining" gesehen? Selbst die Märchenwelt der Gebrüder Grimm wäre ohne die wohligen Schauer, die sie heute unseren Kindern - zu ihrer Entstehungszeit aber erwachsenen Menschen - über den Rücken jagt, nicht entstanden.

Die Angst vor dem "Terror" ermöglicht gegenwärtig in allen Teilen Europas die Entstehung des "Überwachungsstaates". Die Zerstörung bewährter Sozialstrukturen durch die Folgen der Globalisierung der Wirtschaft kümmert uns wenig. Keine Angst vor so "banalen Dingen" wie Klimawandel und Umweltverschmutzung? All das scheint mir gefährlicher zu sein als ein Schwan, der den Winter nicht überlebt hat.

Aber weshalb fürchten wir uns vor allem vor "harmlosen" Dingen wie einer Tierseuche zu Tode, während uns z.B. die allgegenwärtige Gefahr, im Straßenverkehr zu verunglücken, relativ kalt lässt? (red)