Brüssel - Die EU macht den Weg für 139 Millionen Finanzhilfe
für Nordzypern frei. Nach der gescheiterten Wiedervereinigung Zyperns
im April 2004 hatte die EU-Kommission dem Nordteil Finanzhilfe im
Volumen von 259 Millionen Euro und Handelserleichterungen in Aussicht
gestellt, das Paket war aber von der zypriotischen Regierung
blockiert worden. Der Kompromiss auf nun 139 Millionen Euro sei
gelungen, weil man sie von dem Handelsabkommen entkoppelt habe, hieß
es am Sonntag aus der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft.
Der am Freitagabend von den EU-Botschaftern gefundene Kompromiss
muss am Montag noch von den Außenministern formell abgesegnet werden.
Das Geld soll vor allem in Infrastrukturprojekte im
türkisch-zypriotischen Teil Zyperns fließen.
Putschversuch
Zypern ist seit einem Putschversuch der griechisch-zypriotischen
Nationalisten 1974 und der darauf folgenden Invasion der türkischen
Armee in einen griechischen Süden und einen türkischen Norden
geteilt. Die Republik Nordzypern wird aber nur von der Türkei
anerkannt. Im April 2004 lehnten die griechischen Zyprioten in einem
Referendum einen Wiedervereinigungs-Plan UN-Generalsekretär Kofi
Annan. Damit trat zwar völkerrechtlich die gesamte Insel mit 1. Mai
2004 der EU bei, doch findet das Regelwerk der Union im türkisch
kontrollierten Norden Zyperns keine Anwendung. (APA)