Peking - Die chinesische Polizei geht landesweit gegen Dissidenten vor, die mit einem Hungerstreik auf ihre Verfolgung durch die Behörden aufmerksam machen wollten. Dies berichteten Angehörige und anderen Aktivisten am Freitag. Wie der Pekinger Anwalt Gao Zhinsheng mitteilte, haben in diesem Monat Dutzende Dissidenten in Peking, Shanghai und anderen Städten an den Hungerstreiks teilgenommen, die jeweils ein oder zwei Tage dauerten. Rund ein Dutzend von ihnen seien festgenommen worden oder man habe nichts mehr von ihnen gehört.Der Rechtsanwalt sagte weiter, einige der Aktivisten seien auch mit der Warnung wieder freigelassen worden, sie sollten sich nicht an weiteren Protesten beteiligen oder mit ihm, Gao, einlassen. Die Organisation des landesweiten Protests der Dissidenten gilt aber schon als Erfolg, da die Regierung in Peking die Demokratiebewegung praktisch zerschlagen hat und fast alle führenden Dissidenten inhaftiert oder aus dem Land getrieben hat. (APA/AP)