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One-Chef Bang-Jensen

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Der drittgrößte heimische Mobilfunker One wandelt auf neuen Pfaden. So hat der Netzbetreiber seine 526 WLAN-Hotspots mit Ende 2005 abgeschaltet. Es gab überhaupt keinen Verkehr, und Käufer für das Netz hat sich auch keiner gefunden", sagte One-Chef Bang-Jensen am Mittwoch vor Journalisten. One setzt dafür auf Mobiles Breitband über UMTS und dessen Nachfolgetechnologien.

Service

Auch will man sich nicht mehr so stark als Anbieter mit "dem besten Service" präsentieren, sondern vielmehr den "Kundennutzen in den Vordergrund" stellen, meinte Bang-Jensen.

Zufrieden mit Yesss

Sehr zufrieden zeigt sich One mit der Entwicklung der Discount-Mobilfunktochter Yesss, die seit dem Start im April 2005 breits über 200.000 Kunden gewinnen konnte. One selbst zählt 1,46 Millionen Kunden – ein Minus von 42.000 Kunden. 2005 erzielte One einen Umsatz von 627 Millionen Euro. Der Nettogewinn, der 2004 dank eines Einmaleffektes 18 Mio. Euro betragen hatte, lag im Vorjahr bei einer "schwarzen Null" bzw. 500.000 Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging 2005 von 202 auf 175 Mio. Euro zurück, die EBITDA-Marge sank von 32 auf 28 Prozent. Der Cash Flow stieg von 98 auf 128 Mio. Euro. Die Fremdverbindlichkeiten erhöhten sich von 250 auf 350 Mio. Euro. Die Zahl der Mitarbeiter blieb mit 900 Vollzeitarbeitskräften stabil.

Zwei Millionen Netzkunden

Bis Ende 2007 will One die 2 Millionen Kundengrenze im Netz überschreiten. Dafür werden 2006 rund 70 Millionen Euro investieren.Mit Anfang des zweiten Quartals 2006 startet One seine neue Werbelinie.

Bedenken der EU

Zu den schweren Wettbewerbsbedenken der EU-Kommission gegen den Deal und der erwarteten Abgabe von UMTS-Frequenzen und Netzinfrastruktur durch T-Mobile an Hutchison meinte Bang-Jensen: "Die Hilfen an Hutchison dürfen One nicht benachteiligen, zumal One der Garant für Wettbewerb im Österreich ist". Sollte die EU-Kommission die Übernahme von tele.ring durch T-Mobile nicht genehmigen und sollte tele.ring neuerlich zum Verkauf stehen, will One "die neue Situation mit den Gesellschaftern diskutieren": "Wir haben eine Strategie für One ohne tele.ring aufgesetzt, die Zweimarkenstrategie mit Yesss! funktioniert sehr gut. Wenn die EU nein zu tele.ring/T-Mobile sagt, werden wir neue Möglichkeiten überlegen", sagte Bang-Jensen.

In die Wettbewerbsprüfung eingebunden

One begrüße zwar die Netzwerkkonsolidierung durch den geplanten Zusammenschluss, zumal fünf Mobilfunknetze für Österreich zu viel seien, so Bang-Jensen. Die Bedenken der EU-Kommission, dass es mit der Übernahme von tele.ring durch T-Mobile eine Marktkonzentration auf zwei große Betreiber geben werde und der Wettbewerb dadurch Schaden nehmen könnte, könne man nachvollziehen. One ist in die Wettbewerbsprüfung eingebunden, man stehe in ständigem Dialog mit der EU, so Bang-Jensen. One hat 20 Prozent Marktanteil in Österreich, T-Mobile würde mit tele.ring auf 37 Prozent Marktanteil kommen.

Roaming-Gebühren

Die Pläne der EU-Kommission, die Roaming-Gebühren im Mobilfunk abzusenken, hält Bang-Jensen nicht für sinnvoll. Dadurch würden künftig kleinere Betreiber wie One benachteiligt, die derzeit damit punkten könnten, Business-Kunden besonders günstige Roaminggebühren anzubieten. Mit einer generellen Roamingtarifsenkung würde diese Möglichkeit für kleinere Betreiber wegfallen.(red/APA)