"Wir wollen ein Netzwerk im Netzwerk sein und dazu beitragen, dass Österreich mittelfristig eine führende Rolle in der Entwicklung und im Export innovativer Content-Applikationen im Internet einnimmt", definiert Carina Felzmann das Ziel der neu gegründeten "content group austria". Die "Inhaltsgruppe" ist Teil der seit 2003 in der Wirtschaftskammer aktiven Plattform "creativ wirtschaft" . Das kreative Netzwerk weist bereits 80 Mitglieder auf, zur Teilnahme eingeladen sind alle Content-Produzenten Österreichs, vom professionellen Unternehmen bis hin zum kreativen Individuum.

Potenter Mitstreiter

Mit der Telekom Austria (TA) hat die "content group" bereits einen potenten Mitstreiter gewonnen. "Multimedia verbunden mit Breitband-Infrastruktur wird die Medienwelt der Zukunft maßgeblich formen", betont TA-Marketingleiter Stefan Tweraser. Aufgabe von Telekomunternehmen sei es dabei, die technische Plattform für den Transport des Content in die Haushalte zur Verfügung zu stellen. Digitales Fernsehen wie das neue aonDigital TV von Telekom Austria sei hierbei nur eine der Möglichkeiten, Inhalte wie Video on Demand umzusetzen. "Jetzt brauchen wir gute Firmen, die mit Content Geld verdienen und gemeinsam mit uns nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln wollen."

Neben professionellen Inhalten von Fernseh- und Filmemachern gehe es dabei auch um "User Generated Content" - also etwa Sendungen, die sich die Zuseher in Eigenregie basteln.

Die "digitale Dreifaltigkeit"

"Wir wollen dazu beitragen, dass für die ,digitale Dreifaltigkeit' - Technologie, Kreativität und Inhalte - eine nachhaltige Basis geschaffen wird", formuliert Gerhard Handler, Sprecher der "content group austria" das gemeinsame Vorhaben. Die Vereinigung will sich so unter anderem um spezielle Förderbudgets kümmern, um den zur Zeit noch in einem Nischenmarkt aktiven Unternehmen zu breitem wirtschaftlichen Durchbruch auch auf internationaler Ebene zu verhelfen.

Ein wichtiges Anliegen ist auch die Leistbarkeit: "Content muss für den Endverbraucher leistbar werden, ebenso wie bei herkömmlichen Medien. Die derzeit übliche Vergebührung von Breitbandanbindung und Content muss Flat-Rate-Modellen weichen", betont Felzmann.(kat/DER STANDARD, Printausgabe vom 22.02.2006)