Unterpremstätten/Wien - Der börsenotierte steirische Microchip-Hersteller austriamicrosystems konnte im Geschäftsjahr 2005 bei Umsatz und Gewinn teils deutlich zulegen. Wie das an der Zürcher Börse notierte Unternehmen am Dienstag im Vorfeld der Bilanzpressekonferenz ad hoc mitteilte, stieg der Gruppenumsatz um 11,2 Prozent auf 178,4 Mio. Euro. Das Nettoergebnis 2005 nahm stark zu und erreichte 23,1 Mio. Euro gegenüber 3,7 Mio. Euro im Vorjahr, ein Anstieg um 19,4 Mio. Euro.

Das verwässerte und unverwässerte Ergebnis je Aktie im Geschäftsjahr 2005 betrug 3,26 Franken bzw. 2,10 Euro.

Das Konzernergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) für das Geschäftsjahr 2005 nahm trotz Restrukturierungsaufwendungen von 2,2 Mio. Euro um 27 Prozent bzw. 5,5 Mio. Euro auf 26,1 Mio. Euro zu.

Innovative Standardprodukte

austriamicrosystems verfüge mit innovativen Standardprodukt-Lösungen und kundenspezifischen Entwicklungen über eine hervorragende Ausgangslage für weiteres Wachstum in den Produktmärkten Communications, Industry & Medical und Automotive, so der Entwickler und Hersteller analoger integrierter Schaltkreise (ICs) für Anwendungen in Kommunikation, Industrie, Medizintechnik und Automobilindustrie.

"Als innovativer und attraktiv positionierter Anbieter im weltweiten Markt für analoge Halbleiter blickt austriamicrosystems zuversichtlich nach vorn und sieht für 2006 weiteres Wachstum und eine positive Geschäftsentwicklung voraus", heißt es. austriamicrosystems erwartet für das Geschäftsjahr 2006 derzeit ein Umsatzwachstum zwischen 10 und 15 Prozent bei weiterer deutlicher Steigerung des Ergebnisses.

Mehr Mitarbeiter beschäftigt

Das erfolgreich verlaufene Geschäftsjahr schlägt sich auch in guten Finanzdaten nieder. Per 31. Dezember 2005 betrugen die liquiden Mittel 21,3 Mio. Euro gegenüber 17,3 Mio. Euro am Jahresende 2004. Die Nettoverschuldung sank im selben Zeitraum von 53,4 Mio. Euro (2004) auf 38,1 Mio. Euro, während die Eigenkapitalquote von 45 Prozent (2004) auf 54 Prozent stieg, wie das Unternehmen heute, Dienstag, mitteilte.

Ausbauen konnte austriamicrosystems auch den Mitarbeiterstand, hieß es in der Presseaussendung. Im Jahr 2005 stieg die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl auf 856 gegenüber 819 im Vorjahr, im vierten Quartal 2005 betrug sie 895.

Geringe Steuerlast durch Verlustvorträge

Die Bruttogewinnmarge für das Gesamtjahr 2005 kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozentpunkte auf 45 Prozent. Der weitere Ausbau der 200mm-Waferfertigung, einer allgemein höheren Produktionseffizienz und eines vorteilhaften Produktmix habe Kostenvorteile gebracht und die Gewinnmarge in die Höhe geschraubt, hieß es. Zusätzlich nutzte austriamicrosystems bisher nicht ausgewiesener Verlustvorträge. Dies ergab eine sehr geringe Steuerbelastung ab dem 3. Quartal 2005 und für das Gesamtjahr 2005, während das Nettoergebnis für das Geschäftsjahr 2004 durch einmalige Steuereffekte belastet worden war.

Investitionen in Forschung und Entwicklung

austriamicrosystems investierte laut Eigenangaben im Jahr 2005 über 17 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung und will so die Grundlage für zukünftiges Wachstum und die Sicherung der technologischen Führungsposition schaffen.

Der steirische Chiperzeuger verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im analogen Chipdesign. austriamicrosystems gilt laut Eigenangaben als Spezialist für analoge integrierte Schaltkreise, die niedrigen Stromverbrauch mit hoher Genauigkeit verbinden. Im Jahr 2005 produzierte austriamicrosystems etwa Strom- und Beleuchtungsmanagementlösungen für tragbare Geräte wie Mobiltelefone, Satellitenradio- und GPS-Empfänger, Portable Audio-Komplettlösungen sowie Audio/Power Management-Subsysteme. Ausweiten konnte der Chiphersteller auch das Geschäft mit kundenspezifischen Lösungen in Märkten wie Computertomographie, Personal Healthcare, Industrieautomation und automobile Sicherheitssysteme.

Um technologisch auf dem letzten Stand zu sein, baute austriamicrosystems die hochmoderne 200mm-Waferfertigung im vergangenen Jahr weiter auf 6.500 WSPM (Scheibenstarts pro Monat) aus. Gleichzeitig wurde die alte 100mm-Waferfertigung nach 22 Jahren geschlossen. (APA)