Brüssel - Österreich ist bei der Verbreitung von Breitband-Internetzugängen im Vergleich zu den anderen 24 EU-Staaten zurückgefallen. Während die Alpenrepublik im Jahr 2004 noch auf dem sechsten Platz rangierte, lag sie im Vorjahr 2005 nur mehr an neunter Stelle. Dies geht aus dem Telekommunikationsbericht der EU-Kommission hervor, den die zuständige Kommissarin Viviane Reding am Montag in Brüssel vorstellte.

Griechenland als EU-Schlusslicht

In Österreich nutzen im Durchschnitt zwölf Prozent der Bevölkerung einen Breitband-Anschluss. Damit liegt Österreich hinter dem Durchschnitt der 15 "alten" EU-Staaten von 13 Prozent. In den zehn neuen EU-Staaten ist das schnelle Internet erst durchschnittlich drei Prozent der dort lebenden Bevölkerung zugänglich. Spitzenreiter in der EU sind die Niederlande (24 Prozent), Dänemark (23 Prozent) und Finnland (20 Prozent). EU-weites Schlusslicht ist Griechenland, wo gerade einmal jeder hundertste Bürger über Breitband-Internet verfügt.

Spitzenplatz für Südkorea

Reding erklärte, im internationalen Vergleich liege zwar Südkorea mit einer Durchdringungsrate von 26 Prozent noch vor den besten EU-Staaten. "Aber wir holen auf", betonte die Kommissarin. So habe es im Vorjahr in der gesamten EU einen Zuwachs um fast 20 Millionen Anschlüsse auf nunmehr 53 Millionen gegeben. Die fünf EU-Spitzenreiter hätten zudem bereits die USA (15 Prozent) und Japan (16 Prozent) abgehängt. "Breitband ist für unsere Wirtschaft entscheidend", mahnte die Kommissarin weitere Anstrengungen ein.

Wie aus dem Telekom-Bericht der EU-Kommission weiter hervorgeht, verfügen im Schnitt bereits 93 Prozent der EU-Bürger über ein Mobiltelefon. In acht EU-Staaten (Tschechien, Estland, Italien, Litauen, Luxemburg, Portugal, Schweden und Großbritannien) liegt die Rate bereits über 100 Prozent. In Österreich haben laut dem Bericht der Kommission 99 Prozent der Bürger ein Handy. Schlusslicht ist Polen mit 71 Prozent. (APA)