Historisch

gesehen zählte Nissan mit dem kasten(un)förmigen Prairie in den 80er-Jahren - Slogan: Ein Auto, das der Freizeit neue Räder gibt - zu den Pionieren im Segment halbwegs kompakter Vans. Dennoch hat sich die Japan-Firma, die heute eng mit Renault verbandelt ist, in Europa stückzahlmäßig nie nach vorn spielen können. Das soll mit dem Note nun anders werden.

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Weil

die Studie Tone hieß und das Serienmodell Note, hat Nissan womöglich was musikalisch-assoziatives im Sinn. Wie hoch die Note ist, die dieser Van auf der Zulassungstonleiter spielen wird, weist der Markt. Zum fröhlichen Konzertieren und um der Konkurrenz den Marsch zu blasen, hat man ihm aber gute Gene mitgegeben.

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In Sachen

Dimensionen und schlauer Raumnutzung habe man sich Opels Trendsetter Meriva (Bild) ganz genau angesehen, erfuhr DER STANDARD bei der internationalen Präsentation in und um Marseille.

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Beim Handling

haben die Ingenieure den diesbezüglich mustergültigen Ford Fiesta zerlegt und ihre Konkurrenzbeobachtungserkenntnisse in den Tone einfließen lassen, heißt es. Und bei der Geräuschkultur sei man um Renault nicht herumgekommen, wird die Konzernmama politisch korrekt bebauchpinselt.

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Überhaupt Renault.

Die Franzosen steuern die Plattform bei, deren sich dank Tone mittlerweile sieben Baureihen beider Marken bedienen, darunter Nissan Micra, Renault Modus und Clio. Geschwisterlich geteilt werden auch Motoren, Getriebe, Elektrik.

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Das spart

alles Kosten und treibt die Rendite künftig in jene Schwindel erregenden Höhen, mit denen Renault-Nissan-Konzernchef Carlos Ghosn seine Aktionäre beglücken will. Als Negativeffekt rabiaten Sparens wollen (Pannen-)Statistiker hingegen ein dramatisches Absinken der früher vorbildhaften Nissan-Qualität ausgemacht haben.

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Mit 4,08 m Länge

(Meriva: 4,05 m) ist der Note 29 cm länger als Renaults Modus und 18 cm kürzer als der Scénic, geht also als eine Art Grand Modus durch.

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Die Platzergonomie

ist vorzüglich, die Kniefreiheit hinten überrascht, und im Kapitel Handling hat Nissan die Fiesta-Lektion verinnerlicht, sehr handlich und flink das Auto. Sauber die Materialanmutung drinnen, zweckdienlich die vielen Staufächer, störend indes: Lenkrad nur höhenverstellbar.

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Vier

Ausstattungsvarianten und vier Motorisierungen werden in Österreich angeboten, je zwei Diesel und Benziner. DER STANDARD hatte Gelegenheit, beide Topaggregate zu testen. Besonders spritzig kommt der 1,6-l-Benziner mit 110 PS daher, Kunststück bei so viel Kraft für vergleichsweise wenig Auto (ca. 1100 kg).

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Der

1,5 dCi mit 86 PS passt auch nicht übel, Partikelfilter ab Werk gibt's aber nicht, dafür ab zweitem Quartal einen zum Nachrüsten. Hauptvolumsmodell soll der 1,4 16V Acenta (88 PS) werden, Kostenpunkt: ab 16.490 €.

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Wen soll

der Note ansprechen? Erst mal will man Kunden bei der Marke halten: Der eher erfolgarme Kompaktvan Tino ist ausgelaufen, den Almera gibt's nur noch als Benziner. Nissan macht aus dieser Not respektive dem Note eine Tugend und will Käufer beider Autos für den Neuen begeistern. Und, selbstverständlich, viele neue Kunden von fremden Marken anlocken.

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Fazit:

solide Leistung. In Österreich ab 10. März, Preise: 13.790 bis 20.540 €. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 17.2.2006)

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