"Die bracht viel Platz für die Oberweite, da geht sich nimmer viel aus"
Redaktion
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Das Dilemma ist bekannt: Modeschauen mit
tragbarer Mode sind oft
ein bisserl unspektakulär. Weil da selten mehr
als "eh fein" dazu zu sagen ist. Daran änderte es
wenig, dass die Modelle,
die Donnerstagabend im
Wiener Hilton gezeigt
wurden, hier nur ihren
"Testlauf" für Paris
(Louvre, 3. März) absolvierten: Albert Kiemlers
Kollektion für Akris ist
elegant, unterscheidet
sich aber wenig von dem,
was man zwischen Hietzing und Döbling schon
vor zwei Jahren im Sommer trug.
Opernball statt Karikaturenstreit
Darum ließ das Yellow-Press-Personal beim
Auftauchen von Seid Gaddafi den Laufsteg Laufsteg sein –
und versuchte, dem in Wien lebenden Sohn des libyschen
Diktators Muammar Gaddafi, ein paar Worte abzuringen.
Nicht zum Cartoon-Streit, sondern zu echt Wichtigem.
Zum Opernball. Gaddafi, der hier 2002 als Begleiter Jörg
Haiders Logenerfahrung sammelte, soll ja Frau Lugners
Trost-Gast für Herrn Lugners Carmen Electra sein. Doch
davon, so Gaddafi zum Standard, könne keine Rede sein. "I
don't know yet if I will go there. If I go, I go there by myself.
I am not Mrs. Lugner's guest." Dann schob er seine Begleiter (den Zahnarzt Ernst Weinmann und die französische
90er-Jahre Model- und Sangesikone Ophelie Winter) vor –
und floh.
Das "weiß keiner"
Wenig später bestätigte er aber– gegenüber
ATV+-Mann Doninic Heinzl (ohne Kameras in einer benachbarten Bar), tatsächlich auf eigene (doppelte) Logenkosten bei Lugners einzukehren. Woraufhin Richard Lugner – auf Standard-Nachfrage – die Hände ringt: "Die libysche Botschaft hat schon angerufen, die sind entsetzt."
Und das ohne Grund: "Derzeit gibt es keine Vereinbarung." Derzeit? "Es gibt keine Vereinbarung. Es gab keine
Gespräche." Freilich: Was am Ball passieren wird, "weiß
keiner". Und darüber, wie Carmen Electras Managment
auf den Sohn des einstigen "Bad Guys" der US-Aussenpolitik reagieren wird, müsse er nicht spekulieren: "Der Gast
meiner Frau ist die Frau Schiller. Die braucht viel Platz für
ihre Oberweite, da geht sich nimmer viel aus." (Thomas Rottenberg, DER STANDARD Printausgabe, 18./19.02.2006)
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