So schaut das von TBWA\Wien entwickelte Logo aus.
Foto: TBWA\
Ein durchschnittenes female-Symbol mit der Aussage "3 Millionen Mädchen werden jedes Jahr genitalverstümmelt. Viele sterben daran." soll der Waris Dirie Foundation zu Spendengeldern verhelfen. Diese von der Werbeagentur TBWA\Wien initiierte Kampagne soll Waris Dirie in ihrem Kampf gegen die genitale Verstümmelung unterstützen. Visualisierung und Spendenaufruf Aufgerüttelt durch einen Beitrag in Barbara Stöckls "HelpTV" habe sich das Kreativteam der TBWA\Wien zu dieser spontanen Hilfsaktion entschlossen. So sei das Anzeigensujet quasi über Nacht entstanden. "Wir sehen unsere Aufgabe darin, engagierten Menschen zu helfen ihre Anliegen auffallend zu kommunizieren," erklärt Christian Schmid, Geschäftsführer der TBWA\Wien. Das durchschnittene female-Symbol solle die Problematik veranschaulichen und gleichzeitig ein Spendenaufruf sein. So wurden Printmedien weltweit aufgefordert diese Anzeige zu publizieren. "Das von TBWA entworfene Symbol, ein durchschnittenes Female-Symbol, trifft den Punkt," freut sich Waris Dirie. Es sind weit mehr als drei Millionen Jährlich werden mindestens drei Millionen Mädchen unter 14 Jahren genital verstümmelt. Dies geht aus der UNICEF-Statistik vom Dezember 2005 hervor. Opfer aus Asien und aus dem arabischen Raum, sowie die zahlreichen Opfer in Europa, den USA, Kanada und Australien wurden von dieser Studie jedoch nicht erfasst. Es ist also mit einer weitaus höheren Zahl an Opfern zu rechnen. Der Terminus "Harmful Traditional Practices" fasst jene grausamen Methoden an Körper und Seele zusammen, die Menschen im Namen der Tradition zugefügt werden. Genitalverstümmelung ist eine qualvolle Prozedur, die oft ohne Betäubung und mit primitiven Hilfsmitteln wie beispielsweise mit Rasierklingen praktiziert wird. FGM (Femal Genital Mutilation) wird durchgeführt, um Mädchen "unversehrt" verheiraten zu können. Ohne Beschneidung sind die Chancen auf Verheiratung in manchen Gegenden nicht sehr hoch. Wüstenblume Waris Dirie, ehemaliges Topmodel und UN-Botschafterin, war selbst Opfer von Genitalverstümmelung. Als sie 1997 in einem Interview mit "Marie Claire" von ihrem Schicksal berichtete, wurde das Thema zum ersten Mal von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen. Daraufhin publizierte Waris Dirie zwei Bücher, in denen sie von ihrer Flucht aus Somalia nach England berichtet. "Wüstenblume" (Waris Dirie bedeutet Wüstenblume) und "Nomadentochter" wurden zu internationalen Bestsellern. Von Kofi Annan zur UN-Botschafterin ernannt, kämpft Waris Dirie weltweit gegen Genitalverstümmelung. Am 25. Jänner 2006 hatte Waris Dirie im EU-Parlament im Rahmen der Konferenz "Joint Action of the European Union Member States against Harmful Traditional Practices" eine Rede gehalten. Das Thema "weibliche Genitalverstümmelung" wurde von der Bundesregierung für 2006 auf die EU-Agenda gesetzt. (red)