Vier Jahre zuvor war Ligety bei den Heimspielen in Salt Lake City, wo er am 31. August 1984 auch geboren worden war, noch als Vorläufer gestartet. Zu Beginn dieser Saison war er in Sölden mangels eines Kopfsponsors noch mit dem Schriftzug "Mom and Dad" auf der Stirn angetreten. Auch, weil ihm seine Eltern das im Westen der USA so teure Skifahren überhaupt erst ermöglicht hatten.
Vor den Augen seiner Eltern fuhr er in Italien auch zu Gold. Der Schriftzug am Kopf wird sich aber bald ändern, denn Olympiasieger sind in den USA ausgezeichnet zu verkaufen, selbst wenn sie "nur" Skifahrer sind.
Sponsoren sollten sich schon länger um den jungen Mann prügeln, der erst mit 18 ins US-Development-Team gekommen ist, seitdem aber in atemberaubendem Tempo nach vorne fährt. Vergangenen Dezember setzte der begeisterte Tennisspieler als Dritter im Slalom von Beaver Creek erstmals um, was sein Coach Mike Morin zuvor schon angekündigt hatte. Er habe noch nie einen Slalomfahrer mit einem so schnellen Schwung gesehen, hatte Morin damals gelobt, nachdem Ligety im Training sogar sein Idol und Vorbild Bode Miller deklassiert hatte.
Ligety, der gegenüber der Öffentlichkeit wesentlich zurückhaltender als Miller agiert, zog seine ersten Spuren in Park City oberhalb von Salt Lake in den Schnee und das schon im Alter von etwas mehr als zwei Jahren. Seit seinem elften Lebensjahr fährt er Skirennen. 2002 wurde Ligety in Marburg Vize-Juniorenweltmeister im Slalom. In dieser Saison schaffte er auch seine ersten Weltcuppunkte.
Seinen ersten denkwürdigen Auftritt hatte er aber im Vorjahr mit Laufbestzeit im Kitzbühel-Slalom. Dadurch wurde er auch für die WM in Bormio nominiert. Dort schied er im Slalom aus und wurde in der Kombination 12.