Peter Hörmanseder: "Bei Schüssels beschreibt das Privatleben von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel. Es ist ein bösartiges Herumspielen mit allen mit ihm verbundenen Klischees."

Robert Stachel: "Es ist klassisches Boulevardtheater. Tür auf, Tür zu. Es wird viel hin und her gerannt: ein Raum, vier Türen, ein Fenster."

Foto: Chilli Gallei

Ulrich Salamun: "Alles wird bespielt!"

Die ersten Proben dienten erst einmal dazu, dass man sich angesichts der lebensnah überzeichneten Puppen vor lauter Lachen wieder fasst.

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Stachel: "Die Figuren haben recht schnell ein Eigenleben entwickelt. Wir reden bei den Proben längst mit den Puppen und nicht mit den Puppenspielern. Solange Schüssel so klein bleibt, finde ich ihn echt sympathisch. Dieser Pennälerhumor und dieses Pennälervokabular, das er hat."

Salamun: "So wie du!"

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Hörmanseder: "Die Puppe Schüssel ist ein richtiges Zniachterl und ein Kriacher. Die Puppe ist nicht kleiner als die anderen, wird aber von den Puppenspielern kleiner gespielt. Sie fürchtet sich vor allem und jedem und ist ein echtes Weh. Wie ein Vierjähriger. Schnauze offen und dann: Mama! ...

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... ,Bundeskanzler Wolfgang Schüssel' hat natürlich mit der realen Person absolut nichts zu tun, weil das ja gar nicht zusammengehen würde. Es wäre auch unmöglich, ein Stück herunterzuklopfen, wenn einem die Titelfigur total unsympathisch ist. Man muss eine Mischung finden, die Puppe Schüssel drollig finden, aber dann auch zum Idioten machen."

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Im Rahmen von im Hause Schüssel vorbeischauenden Figuren wie "Silvio Berlusconi" oder "Andreas Khol" wird hier nicht die große Welt der Politik nachgestellt. Schon eher geht es ohne Botschaft und Moral, dafür mit reichlich Gelegenheit für unterstützendes Geschrei aus dem Publikum ("Wolfi, nicht da hineingehen, da ist der Karl Heinz!") um kleine alltägliche Probleme bei Kanzlers.

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Ob es denn aus dem Kanzleramt schon besorgte Anfragen gegeben habe?

Stachel: "Schweigen im Walde! Der sagt ja sonst auch nie etwas. Ich kann mir aber vorstellen, dass sich der Alfred Gusenbauer einen netten Abend bei uns erwartet. Aber der wird dann auch sein blaues Wunder erleben!"(Christian Schachinger/DER STANDARD, Printausgabe, 15.2.2006)

Skulpturales Design & Puppenproduktion: Ana Maria Heigl

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