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Foto: APA/dpa/ May
"Nuttenbrause" ist sicher kein Wort, mit dem man den ersten Preis im Wettbewerb um politisch korrekte Sprechweise gewinnt. Aber gleichgültig, ob es uns gefällt oder nicht, das Wort existiert nun einmal, und wagemutigen Lexikologen bleibt keine andere Wahl, als ihre moralischen Bedenken hintanzustellen und sich die Vokabel unerschrocken und mit heiligem Arbeitsernst vorzunehmen.

Wofür steht die "Nuttenbrause"? Am häufigsten natürlich für Frizzante, Sekt, Champagner und ähnliche prickelnde Alkoholika, besonders dann, wenn diese in dubioser Qualität und zu ansehnlichen Preisen in Nachtclubs und sonstigen Amüsierbetrieben ausgeschenkt werden. Aber auch der im privaten Rahmen kredenzte Sekt wird "Nuttenbrause" genannt.

Massive Zuckerzugaben

Dazu folgende Internetbelege: "Ich freu mich auch schon richtig auf Freitag. Aber ich trinke keinen Sekt und hau mir die Birne nur mit gutem Zeug weg und nicht mit Nuttenbrause!" "Leute, stellt schon mal die Nuttenbrause ins Eisfach, bald wird der Titel gefeiert!" Im Internet findet sich die "Nuttenbrause" auch als Bezeichnung für "Smirnoff und alle Alkopops" bzw. für sonstige Mischgetränke, bei denen sich der Alkohol hinter massiven Zuckerzugaben versteckt.

Der Chronist erlaubt sich, bei dieser Gelegenheit auch auf das Wort "Nuttendiesel" hinzuweisen, welches ein Parfum zweifelhafter Güte bezeichnet ("sich eindieseln" gleich "sich parfümieren"), aber auch als Synonym für die "Nuttenbrause" im Umlauf ist. Vielleicht gibt es ja ergänzende Hinweise zur Verwendung der Worte aus der p. t. Leserschaft.