Telekom
Siemens-Com will Marktwachstum in diesem Jahr "erneut toppen"
Monatlich soll ein neuer UMTS-Kunde dazukommen
Der größte Siemens
-Bereich Com strebt ein
stärkeres Wachstum als der Markt an. "Wir wollen das Marktwachstum in
diesem Jahr erneut toppen", sagte der Chef des
Kommunikationsbereichs, Thomas Ganswindt, am Montag in Barcelona beim
3GSM World Congress. "Mit einem zweistelligen Umsatzzuwachs konnten
wir schon 2005 das rund achtprozentige Marktwachstum deutlich
übertreffen."
Ziele
Ganswindt betonte das Ziel von Siemens, den zweiten Rang im
weltweiten Markt für Mobilfunknetze zu erobern. Außerdem setze
Siemens Communications (Com) auf den Mobilfunkstandard UMTS. "Im
vergangenen Jahr haben wir jeden Monat einen neuen UMTS-Kunden
gewonnen, das nehmen wir uns auch für 2006 vor", sagte der
Bereichsvorstand. Derzeit seien 230 Mobilfunk-Unternehmen in mehr als
100 Ländern Kunden von Siemens.
Siemens sieht auch Wachstumschancen bei Datendiensten. Diese seien
"der Umsatzturbo der Zukunft", sagte Ganswindt. "Siemens will diesen
Markt wesentlich mit vorantreiben und sieht Mobile TV als wichtiges
Zugpferd." Laut einer Siemens-Studie wünschten sich 60 Prozent der
befragten Mobilfunk-Nutzer Fernsehen auf dem Handy. Im Jahr 2008
werde es im Vergleich zu Festnetznutzern doppelt so viele
Mobilfunknutzer geben, nämlich rund drei Milliarden. In den kommenden
vier Jahren dürften die Datendienst-Umsätze in Westeuropa von
monatlich 8 auf 15 Euro pro Handykunde steigen, sagte Ganswindt.
Gewinner seien die Mobilfunkbetreiber, die ihre Netze für starken
Datenverkehr ausrüsteten. Siemens liefere dafür die Produkte.
Zusammenführung
Der umsatzstärkste Siemens-Bereich Com entstand zum 1. Oktober
2004 aus der Verschmelzung der beiden Konzernsegmente Mobilfunk und
Festnetz. Com wird seit einiger Zeit umstrukturiert, auch Stellen
fallen weg. Im Auftaktquartal 2005/06 (Oktober bis Dezember) stieg
der Com-Umsatz im Jahresvergleich um 10 Prozent auf 3,42 Milliarden
Euro, während das Bereichs-Ergebnis auch wegen Umbaukosten um 13
Prozent auf 323 Millionen Euro wegbrach. Im vergangenen Geschäftsjahr
2004/05 (30. September) hatte Com drei Prozent mehr umgesetzt, aber
einen Ergebnis-Einbruch von 36 Prozent verbucht. Auf dem Ergebnis
lastete das defizitäre Handygeschäft, das Siemens inzwischen an die
taiwanische BenQ abgegeben hat. (APA)